"Konrad Adenauer" bleibt am Boden
10. April 2019Nach einer erneuten Reifenpanne bleibt der Regierungsflieger "Konrad Adenauer" vorerst am Boden. Die Maschine sei aus dem Verkehr gezogen worden, bis die Analyse des Zwischenfalls abgeschlossen sei, teilte ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin mit.
Die Maschine vom Typ A340 war am Dienstag nach einem "Funktionstestflug" über dem Umland von Köln zum Flughafen der nordrhein-westfälischen Stadt zurückgekehrt. Beim Aufsetzen des Airbus platzte ein Reifen. An Bord befanden sich neben der Crew lediglich noch einige Techniker.
"Alles ist gut"!?
Der Vorfall sei "ohne großes Sicherheitsrisiko" verlaufen, sagte der Luftwaffensprecher. "Alles ist gut." Eine solche Reifenpanne komme zwar nicht häufig vor, sei aber auch "nichts Superaußergewöhnliches".
"Nichts Superaußergewöhnliches"? Fürwahr! Erst am 1. April hatte die "Konrad Adenauer" eine Panne - bei ihrem ersten Dienstflug nach einer viermonatigen Generalüberholung. Bei der Landung in New York verlor ein Reifen Luft. Der Airbus musste daraufhin zur Parkposition geschleppt werden.
Bundesaußenminister Heiko Maas musste - nach neunstündigem Flug von Berlin aus - mehr als eine weitere Stunde in dem gestrandeten Flieger warten, bis er aussteigen durfte. Die Folge: Maas verpasste den Auftakt einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats, in dem Deutschland derzeit den Vorsitz innehat.
Peinliche Pannenserie
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Probleme mit den Flugzeugen der Bundeswehr-Flugbereitschaft gegeben. Bereits im Februar saß der deutsche Außenminister wegen eines Hydraulik-Defekts am Fahrwerk vorübergehend in Mali fest. Die Luftwaffe schickte damals den A340 "Theodor Heuss" nach Westafrika, um Maas und seine Delegation abzuholen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wiederum strandete Ende Januar vorübergehend mit der "Theodor Heuss" in Äthiopien. Auch Entwicklungsminister Gerd Müller wurde kürzlich auf einer Afrikareise von einer Flugzeugpanne aufgehalten.
Ende November vergangenen Jahres musste Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Flug mit der "Konrad Adenauer" zum G20-Gipfel in Argentinien abbrechen. Ein defektes Bauteil - eine zentrale Schalteinheit in der Bordelektronik - hatte gleich zwei Funksysteme lahmgelegt, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Eine spanische Linienmaschine brachte Merkel - ohne den größten Teil ihrer Delegation - schließlich mit einem Tag Verspätung zum Treffen der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt.
wa/hk (dpa, afp)