"Kraftprobe für Bush"
2. September 2005
The Independent (London, Großbritannien)
"Das politische Programm von George W. Bush beruht auf Selbstvertrauen des Einzelnen, auf einem kleinen Regierungsapparat und möglichst geringem Beitrag des Steuerzahlers zum Staatshaushalt (...). New Orleans wird zeigen, ob diese Kombination ausreicht, um mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes fertig zu werden."
The Times (London, Großbritannien):
"'Katrina' ist eine Katastrophe in vielerlei Hinsicht. Aber es wäre falsch anzunehmen, dass sich New Orleans davon nicht erholen würde. Der Wille und der Reichtum einer Nation, die sich nach den Anschlägen vom 11. September wieder aufgerappelt hat und die San Francisco wieder im Andreas-Graben aufgebaut hat, stehen außer Frage."
Basler Zeitung, (Basel, Schweiz):
"Die Auswirkungen des Hurrikans sind der Preis dafür, dass staatliche Pflichten in den letzten Jahrzehnten auf ein Minimum reduziert wurden. Mit Gewinnstreben, Entsolidarisierung und einem schlanken Staat aber lassen sich die Folgen von Naturgewalten nicht bekämpfen."
Tages-Anzeiger (Zürich, Schweiz):
"'Katrina' bietet die Chance, nicht nur stärkere Dämme in New Orleans zu bauen, sondern auch Risse in der Gesellschaft zu kitten. Dazu allerdings bräuchte es einen inspirierten und inspirierenden Präsidenten."
"Kleine Zeitung" (Graz, Österreich):
"Nach der planlosen 'Befriedung' des Irak ist die planlose Katastrophenhilfe am Golf von Mexiko das zweite große Versagen der amerikanischen Obrigkeit innerhalb kurzer Zeit."
"De Volkskrant" (Den Haag, Niederlande):
"Der Überfall durch Katrina bedeutet eine neue Kraftprobe für Präsident Bush, vielleicht die größte seit 9/11."
"Trouw", (Amsterdam, Niederlande):
"Die Katastrophe in New Orleans und Umgebung hat Szenen geschaffen, die wir sonst nur aus Entwicklungsländern kennen."
"La Repubblica", (Rom, Italien):
"Wir beobachten derzeit ein amerikanisches Pompeji, das sich selbst überlassen wurde und langsam stirbt."
"Il Messaggero" (Rom, Italien):
"Nichts hat die mächtigste Armee der Welt gegen die Gruppe von Selbstmordattentätern tun können, die die Zwillingstürme zum Einsturz brachte, und nichts hat jetzt die größte und modernste Technologie der Welt genutzt, um den Hurrikan 'Katrina' davon abzuhalten, eine Katastrophe solchen Ausmaßes anzurichten."
"La Vanguardia" (Barcelona, Spanien):
"Nicht einmal die reichste Weltmacht hat die kostspielige Spur von Tod und Verwüstung des Hurrikans verhindern können. Allerdings muss man hinzufügen, dass wir heute höchstwahrscheinlich Hunderttausende oder gar Millionen Tote beklagen müssten, wäre dies in Bangladesch (...) geschehen."