Krankheiten auf Wanderschaft
Durch internationalen Handel und Tourismus kommen nicht nur Waren und Menschen an andere Orte. Auch Krankheiten oder Parasiten können sich so verbreiten. Das hat oft schwerwiegende Folgen.
Usutu-Virus
Mittlerweile hat sich das ursprünglich afrikanische Virus auch in Deutschland ausgebreitet. Tausende Amseln sind daran zugrunde gegangen. Noch ist ungeklärt wie sehr das Virus andere Vogelarten betrifft. Eine Usutu-Infektion beim Menschen ist in Deutschland bisher ein Mal nachgewiesen. Diese verlief ohne Symptome. Insgesamt gab es in Europa jedoch bisher fünf schwerwiegendere Verläufe.
Vogelgrippe
Vor zehn Jahren gab es die ersten Fälle von Vogelgrippe in Deutschland. Immer wieder ist das Virus seitdem in Deutschland festgestellt worden. Vermutet wird, dass die Vogelgrippe von Zugvögeln weitergetragen wird oder durch den internationalen Geflügelhandel nach Deutschland kommt.
Feuersalamanderfresser
Ein Hautpilz - "Feuersalamanderfresser" genannt - bedroht unseren heimischen Feuersalamander. Er ist vermutlich über aus Asien importierte Lurche nach Europa eingeschleppt worden. 2015 wurde der erste befallene Salamander in Deutschland gefunden. In den Niederlanden und Belgien hat die Infektion mit dem Pilz bereits zu einem Aussterben vieler Populationen geführt.
Vogelmalaria
Auch diese Art der Malaria wird durch Stechmücken übertragen. Die infizierten Vögel bekommen Fieber und Blutarmut. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte die Vogelmalaria nach Hawaii und trug dort zum Aussterben vieler hawaiianischer Vogelarten bei. Jetzt droht den Vögeln der Galapagosinseln das gleiche Schicksal. Hier wurden die Stechmücken wohl mittels Passagierflugzeugen auf die Inseln gebracht.
Mäuse
Mäuse sind zwar keine Krankheit - aber eine sehr invasive Art. Aufgrund ihres großen Hungers und der schnellen Fortpflanzung breiten sie sich oft rasant aus. Auf der Insel Gough im Atlantik wurden eingeschleppte Mäuse verstärkt zu Fleischfressern: Sie fallen in Gruppen über die Küken von nur auf Gough heimischen Vogelarten her. Diese seltenen Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Hundehautwurm
Die Larven des Hundehautwurms werden durch Stechmücken weiter getragen. Bisher kamen sie in Südeuropa, Afrika und Asien vor. 2015 wurden sie erstmals in Deutschland nachgewiesen. Durch Zufall kann auch der Mensch zum Wirt werden. Die Larve kann sich unter unserer Haut zwar meist nicht richtig entwickeln - im schlimmsten Fall führt eine Infektion jedoch zu einer Hirnhautentzündung.