Kriegsschauplatz Sahel
1. August 2022Die Krise in Mali ist eine Geschichte des Scheiterns - ein Versagen des Staates, aber auch der internationalen Gemeinschaft von Unterstützern. Dieser Misserfolg entpuppte sich als Nährboden für Dschihadisten und führte das Militär in eine Sackgasse. Wie kam es dazu?
Die Krise begann Anfang der 2000er mit der Ankunft algerischer Dschihadisten in Mali. Eine Tatsache, die die damaligen Machthaber nicht weiter beunruhigte. Denn sie glaubten, sie seien sicher, wenn sie die Dschihadisten nur in Ruhe ließen. Als es zunehmend zu Problemen kam, schaute die internationale Gemeinschaft weg und betrachtete Mali weiterhin als Beispiel für eine Demokratie in Afrika. Aber diese Demokratie war schlichtweg eine Illusion. Als die Dschihadisten schließlich im Norden die Kontrolle übernahmen und die Scharia einführten, schickte Frankreich die Armee. Doch ohne eine politische Lösung war die Armee blockiert. Hilfsgelder wurden unterschlagen und Korruption war allgegenwärtig.
Frankreich suchte einen Ausweg und zählte auf eine europäische Allianz. Mittlerweile aber ist die Krise in Mali grenzüberschreitend. Burkina Faso und Niger haben inzwischen die gleichen Probleme, und nun sind auch die Küstenländer bedroht. Wenn der islamistische Terror schon nicht beseitigt werden kann, dann müsste er zumindest kontrolliert werden. Doch zu welchem Preis?
Inzwischen sind Zivilisten die vergessenen Opfer der Krise. Die Gewalt in der Sahelzone hat mehr als zwei Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Eine Zahl, die sich in weniger als zwei Jahren vervierfacht hat. Diese Flüchtlinge siedeln sich an, wo immer es geht - wie zum Beispiel im Niemandsland in der Nähe von Ougadougou in Burkina Faso. Es ist ein Kampf ums nackte Überleben...
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