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Kroatische Regierung will Probleme der Roma staatlich regeln

21. November 2002

– Arbeitslosenquote hoch, Probleme im Schulwesen füllen ganze Zeitungsseiten

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Zagreb, 20.11.2002, HINA, kroat.

Kroatiens Vizepremier Ante Simonic hat am Mittwoch (20.11.) in Zagreb erklärt, die kroatische Regierung habe vor, die Probleme der Roma-Gemeinschaft über eine nationale Strategie für die Roma zu lösen. Ferner sollten die Roma geschlossener auftreten. "Damit die Probleme systematisch gelöst werden können, (...) wird die erste Version der nationalen Strategie für die Roma bis zum Jahresende ausgearbeitet", kündigte Ante Simonic bei der Eröffnung der Zweiten regionalen Konferenz über lokale Selbstverwaltung, Minderheitenrechte und Roma an.

Ihm zufolge haben die Roma sowohl in Kroatien als auch in Europa große Probleme. "Die Arbeitslosenquote ist unter den Roma hoch und die Probleme im Schulwesen füllen ganze Zeitungsseiten", so Simonic. Zahlreiche Medien berichteten zum Schulbeginn darüber, dass die Sozialisierung der Roma-Kinder ein Problem darstelle. Diesen Zeitungsberichten zufolge lehnten es Eltern von Nicht-Roma-Kindern ab, dass ihre Kinder Schulklassen besuchen, in denen sich mehrheitlich Roma befanden.

Simonic sagte, eines der Probleme bestünde darin, dass die Roma-Gemeinschaft nicht homogen sei. "Offiziell gibt es in Kroatien 10 000 Roma, während Schätzungen besagen, dass es vielleicht sogar 40 000 gibt. Die Tatsache, dass wir nicht wissen, wie viele Roma hier leben, zeigt, in welcher Lage sie sich befinden", so der Vize-Premier.

Kasum Cana, Vertreter der Roma aus Zagreb, kündigte an, dass zwei Kulturzentren für Roma eingerichtet würden, und zwar eines in Zagreb und das andere in Cakovec – der Stadt mit der größten Roma-Gemeinschaft in Kroatien.

Diese viertägige Konferenz in Zagreb wird von der Caritas in Skopje veranstaltet und von der Europäischen Kommission unterstützt. Die Teilnehmer erörtern in dieser Zeit ein Programm für die lokale Regierung in Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo, Serbien und Montenegro. Weitere Gesprächsthemen sind die Förderung der Minderheitenrechte sowie die Unterstützung der interethnischen Zusammenarbeit mit den Roma. (md)