Dresdner Kulturpalast gewinnt DAM Preis
25. Januar 2019Manche Dresdner nannten ihn liebevoll "Kulti". Der 1969 eröffnete Kulturpalast, errichtet nach den Plänen von Leopold Wiel und Wolfgang Hänsch, war ein Ort der Unterhaltung. Nach 1989 war der Bau zwar umstritten - doch anders als in Ostberlin, wo mit dem Palast der Republik das architektonische Erbe der DDR weichen musste, entschied sich Dresden für Umbau und Modernisierung. Das damit beauftragte Büro "gmp - Architekten von Gerkan, Marg und Partner" ist an diesem Freitag dafür mit dem "DAM Preis 2019" ausgezeichnet.
Die Planer ersetzten den zentralen Multifunktionssaal durch einen modernen Konzertsaal. Darunter bauten sie eine Theaterbühne. Viele Innenbereiche und die Fassade wurden sorgsam restauriert. Mittlerweile ist auch die Stadtbibliothek eingezogen, was das Haus auch tagsüber belebt. Als "respektvollen, angenehm uneitlen Umgang mit einem Denkmal", gar als "Zauberwerk" lobten Mitglieder der Jury jetzt die Leistung der Architekten. Mit dem "DAM-Preis für Architektur in Deutschland" würdigt das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt (DAM) seit 2007 besonders gelungene Bauten in und aus Deutschland. Der Preisträger steht erst am Ende eines mehrstufigen Auswahlverfahrens fest – mit Long- und Shortlist sowie einer Handvoll Finalisten. Im vergangenen Jahr ging der DAM-Preis an die Münchener Arbeitsgemeinschaft von "bogevischs buero architekten & stadtplaner" für die Gestaltung einer Wohnanlage.
Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt begleitet den DAM-Preis auch in diesem Jahr mit der Ausstellung "Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland". Die Schau dauert bis zum 22. April 2019.