Kunst aus Deutschland im Reich der Mitte
Als Antwort auf "China 8" von 2015 hat Deutschland Werke bekannter Maler, Bildhauer, Foto- und Medienkünstler nach China geschickt. Die Schau zeigt "best of" aus deutschen Ateliers.
An Ketten ins Reich der Mitte
Langsam sank "Uranos" in seiner ganzen 700 Kilo schweren Pracht in die Transportkiste. In der Schau "Deutschland 8" in Peking ist er wieder auferstanden. Mit dem griechischen Gott, der seine Söhne unter die Erde verbannte und von seinem eigenen Nachkommen Kronos entmannt wurde, erinnert der Künstler Markus Lüpertz an den Abschied vom Bergbau im Ruhrgebiet.
Kunst aus Deutschland to go
Auf dem Schienenweg gelangte Lüpertz' Skulptur nach China. Dort hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel die Schau "Deutschland 8" eröffnet. Sie zeigt ein breites Spektrum der Kunst aus Deutschland. Mehr als 300 Werke von 55 Künstlern sind an sieben Ausstellungsorten zu sehen.
Kunst als Türöffner
"Die Tür" heißt dieses Werk von Anselm Kiefer, einem wichtigen deutschen Bildhauer und Maler. Er hat dafür Kohle, rote Ölfarbe, ein Hasenfell sowie Holz und grünen Faden verwendet. Kunst soll bei "Deutschland 8" als Türöffner wirken, hoffen die Veranstalter. Verständigung und interkultureller Dialog inklusive.
Kohl am Tor
Ein Mann sitzt einsam im Rollstuhl vor dem mystisch beleuchteten Brandenburger Tor. Bedeutungsschwanger kommt Andreas Mühes Arbeit von 2014 daher. Sein Bild wirft die Frage nach der Rolle des Jahrhundertpolitikers Helmut Kohl auf, der im Juni 2017 starb. Auch "Kohl am Tor", so der Titel, wird in China gezeigt.
Kopfüber nach China
Da mögen die Chinesen rätseln: Malt Georg Baselitz, der Maler und Bildhauer aus Deutschland, seine Bilder verkehrt herum? Oder dreht er sie etwa nach dem Malen auf den Kopf? Auch "Vater Johannes", Baselitz' aktuelles Werk lässt das Rätsel ungelöst. Jetzt hat er seinen Kunstgriff nach China exportiert.
Wertsteigernde Reise
Viele der Kunstwerke, die für die Schau "Deutschland 8" nach China gereist sind, stammen aus dem Duisburger Museum Küppersmühle oder der Sammlung Ströher, die das Museum wesentlich bestückt. Da macht auch Katharina Grosses "o.T." von 2014 keine Ausnahme. Den Wert der Werke dürfte das steigern helfen.