Kunst, Käufer und Konzepte: Art Cologne
Kunst beherrscht die Welt. Kunst ist Geldanlage. Bei Kunst kann jeder mitreden. Die Kölner Kunstmesse "Art Cologne" hat wieder eingeladen, zum 49. Mal. Alle sind gekommen. Um zu kaufen, zu reden und um sich zu zeigen.
Nabel der Kunstwelt
Derzeit befindet sich das Zentrum der Kunstwelt in Köln am Rhein. Zwar gilt die älteste deutsche Kunstmesse nicht mehr als die wichtigste im weltweiten Reigen, doch die Konkurrenz-Veranstaltungen in Basel oder London folgen erst in ein paar Wochen. Also trifft man sich jetzt in der Domstadt und zeigt, wo es hingeht mit der Kunst - wie hier der Galerist Sven Oliver Ahrens.
Ästhetik und Geld
Der Kunstmarkt, ob national oder international, ist längst zu einem Treffpunkt der Schönen und Reichen geworden. Kunst als Geldanlage ist bei den weltweit niedrigen Zinsen derzeit lohnender denn je. Und wo Geld ist, da kommen auch die Schönen. Oder zumindest die, die sich dafür halten.
Marktwert Kunst
Für manche Marktbeobachter hat sich die Kunst in den letzten Jahren in zwei Lager aufgespalten. Natürlich gibt es immer noch Kunst, über die geredet wird, weil sie gut, klug oder kritisch ist. Kunst ist aber auch zum Spielball der Mächtigen und Reichen geworden. Und da geht es nur noch um Dollars, Yen oder den Euro.
Globaler Kunstmarkt
Der Handel hat längst alle Grenzen gesprengt. Rund um den Globus wird ge- und verkauft, auf Messen, bei Auktionen sowie ganz anonym zwischen spezialisierten Kunsthändlern. Mit Kunst werden jedes Jahr viele Milliarden umgesetzt. Auch auf mittelgroßen Messen wie der "Art Cologne" verzeichnen die Galeristen Millionenumsätze.
Künstlerstars
Oft profitieren Händler, Galeristen und Auktionshäuser mehr vom derzeitigen Boom als die Künstler. Dauerhaft sein Geld mit Kunst zu verdienen, ist für den Großteil der Künstlerschaft nach wie vor schwer. Doch gibt es natürlich auch Ausnahmen. Der deutsche Bildhauer Stephan Balkenhol wird seit Jahren viel gekauft. Auf der "Art Cologne" haben ihn gleich mehrere Galerien im Angebot.
Mensch und Plastik
Schlendert man über die Vernissage einer Kunstmesse wie der "Art Cologne", muss man manchmal zweimal hinschauen. Viele Besucher, insbesondere der Eröffnungsveranstaltung, präsentieren sich in modisch-grellem Outfit. Doch ab und zu verbirgt sich hinter der Fassade tatsächlich "nur" ein Kunstwerk.
Kleiner Mann, was nun?
Geredet und diskutiert, spekuliert und theoretisiert wird viel in den Ausstellungskojen der Galeristen. Manch einer spricht die Kunst auch ganz direkt an. Doch erntet man dann fast immer stoisches Schweigen. Die Kunst muss für sich sprechen. Und lädt so die Menschen ein zum Interpretieren.
Blick über die Schulter
Eine Kunstmesse ist immer auch ein Treffpunkt von Jung und Alt, von etablierten Künstlern und Newcomern. Beim Rundgang begegnet man Klassikern der Moderne und bekannten lebenden Künstlern ebenso wie Debütanten, die nur der jeweilige Galerist kennt. Die statuenhaft wirkenden "Flachmänner" von Horst Antes gehören bereits zu den Altgedienten.
Von Menschen und Tieren
Schon lange begegnen dem Besucher einer Kunstmesse auch die verschiedensten Vertreter der Tierwelt. Tiere sind en vogue bei Künstlern. Ob ausgestopft, gemalt oder aus den unterschiedlichsten Materialien modelliert: Tiere gehören zum Blickfang einer jeden Messe. Auch bei der diesjährigen "Art Cologne" gab es fast keine Gattung, auf die man nicht traf.
Geschmack und Form
Gegenständliche Kunst ist in der Minderzahl. Abstraktes dominiert. Kunst ist heute ohne Konzept und Theorie oft nicht mehr zu verstehen. Doch das stört die wenigsten. Reden kann man über alles. Und die Kunst schweigt dazu. Nur ab und an erkennt man ganz genau, was man sieht - und staunt!
Kunst verstehen?
Doch um Kunst zu verstehen, muss man nicht unbedingt dicke Bücher wälzen und sich die theoretischen Ergüsse von Kuratoren einverleiben. Kunst kann auch einfach bezaubern und verführen. Kunstverständnis kann auch ausschließlich über Emotionen vermittelt werden. Und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich dauerhaft streiten.
Kunst & Kind
Viele Besucher der "Art Cologne" bringen auch den Nachwuchs mit in die Messehallen. So können sich die Kleinen schon früh an die seltsamen Dinge gewöhnen, die da manchmal an den Wänden hängen. Denn nur wer in jungen Jahren viel Kunst sieht, kann im Alter unterscheiden, was wirklich gut ist.
Bis zum nächsten Jahr...
Wenn schon viele Menschen ratlos vor den Bildern, Skulpturen und Installationen verharren, was soll dann erst dieser Besucher denken? Wohlgemerkt, dies ist ein Hund und kein verkleidetes Schaf und schon gar kein Kunstwerk. Und Eintritt bezahlt hat er auch nicht. Doch zur Jubiläumsausgabe, der 50. "Art Cologne" im nächsten Jahr, kommt er bestimmt wieder.