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Kunstkompass: Richter bleibt wichtigster Künstler

15. November 2017

Alles beim alten: Der deutsche Maler Gerhard Richter führt nach wie vor das internationale Ranking "Kunstkompass" an. Die bei der Biennale in Venedig ausgezeichnete Anne Imhof steht auf der Bestenliste als Shootingstar.

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Deutschland Gerhard Richter im Reichstag in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Bereits seit 2010 gilt Richter im "Kunstkompass" als bedeutendster zeitgenössischer Künstler. Ihm folgt auch in diesem Jahr - wie ebenfalls seit 2010 - der US-Konzeptkünstler Bruce Nauman auf Platz zwei, auf dem dritten Rang liegt die deutsche bildende Künstlerin Rosemarie Trockel. Mit Georg Baselitz (Platz 4) und Anselm Kiefer (Platz 6) stammen zwei weitere Künstler aus den Top 10 aus Deutschland.

Das Ranking der "Stars von morgen" führt Anne Imhof an, die für die Gestaltung des deutschen Pavillons auf der Biennale von Venedig in diesem Jahr den Goldenen Löwen erhielt. Das Kunstmagazin "Monopol" hatte die Frankfurter Performancekünstlerin in dieser Woche bereits zur wichtigsten Akteurin der Kunstwelt 2017 gewählt. In Venedig zeigte sie mit "Faust" eine mehrstündige Performance, die mit Zugehörigkeit und Ablehnung der Gesellschaft spielt.

Italien Venedig Biennale 2017 Anne Imhof
Räumt ab: Anne Imhof gewann in Venedig den Goldenen Löwen und gilt als eine der Künstlerinnen des JahresBild: Imago/I. Kjer

In der Kategorie "Die Unsterblichen" steht nach wie vor Andy Warhol (1928-1987) an der Spitze.

Die Bestenliste ist ein jährlich ermitteltes Ranking der weltweit gefragtesten Künstler. Sie wurde 1970 von dem Kunst- und Wirtschaftsjournalisten Willi Bongard entwickelt und erschien bis 2007 im Wirtschaftsmagazin "Capital", danach in wechselnden Magazinen. In diesem Jahr wird das Ranking wieder im "Capital" veröffentlicht.

Italien Künstlerin Anne Imhof auf der 57. Kunstbiennale Venedig
Ausgezeichnet: Imhofs Performance auf der BiennaleBild: picture alliance/dpa/F. Hörhager

Der "Kunstkompass" soll die nicht die Qualität, sondern die Resonanz der Werke in der Kunstwelt abbilden. Es fließen Ausstellungen von rund 300 Museen, Rezensionen, Ankäufe führender Museen und Auszeichnungen in die Bewertung ein. Keine Berücksichtigung finden Preise und Auktionserlöse. Rankings dieser Art bieten neben dem Prestige der Genannten auch eine Orientierung auf dem Kunstmarkt: Wer hier weit vorne liegt, kann seine Kunst mit einem höheren Preisschild versehen.

tla/pl (dpa, labiennale.org)