Kurdische Kämpfer vertreiben IS von Ölfeld
22. Oktober 2017Wenige Tage nach der Einnahme der ehemaligen Dschihadisten-Hochburg Al-Rakka haben die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) den "Islamischen Staat" (IS) auch vom Al-Omar Ölfeld in der Provinz Dair as-Saur vertrieben. Dies gab die von kurdischen Kämpfern geführte Koalition in einer Stellungnahme bekannt.
Auch syrische Regierungstruppen rücken in der Region gegen den IS vor. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete jedoch, dass die SDF-Kämpfer das Ölfeld nach einem Gegenangriff zuerst erreichen konnten. Die Führung in Damaskus äußerte sich zunächst nicht.
Das Al-Omar-Ölfeld im Nordosten von Majadin war 2015 bei Luftangriffen der von den USA angeführten Anti-IS-Koalition zerstört worden. Der IS erzielte nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle durch den Verkauf von Öl aus dem Feld monatliche Einnahmen in Höhe von bis zu 4,3 Millionen Euro. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in England beruft sich bei ihren Angaben auf ein Netzwerk von Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite lassen sie sich jedoch nur selten überprüfen.
Vergangenen Monat hatten die SDF bereits das größte Gasfeld vom IS erobert. Am Dienstag hatten sie nach viermonatigen Gefechten die Befreiung Al-Rakkas vom Islamischen Staat verkündet. Dem Bündnis gehören neben den kurdischen Volksschutzeinheiten auch arabische Kämpfer an. Die SDF werden von der Internationalen Anti-IS-Koalition unterstützt.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete am Samstag den Fall Al-Rakkas als kritischen Durchbruch im Kampf gegen die Extremisten. Damit sei das Ende des IS-Kalifats in Sicht, sagte Trump. Die von der US-geführte Allianz, die IS-Kämpfer in der Region aus der Luft angreift, werde bald eine neue Phase beginnen. Dabei würden die USA Sicherheitskräfte vor Ort unterstützen und dazu betragen die Gewalt in Syrien zu deeskalieren sowie die Bedingungen für nachhaltigen Frieden voranzutreiben, hieß es in der Mitteilung.
Der IS hat in den vergangenen Wochen massiv an Boden verloren. In Syrien sind die Extremisten inzwischen auf ein Gebiet am Euphrat und die umliegende Wüste zurückgedrängt. Im benachbarten Irak wurden die Islamisten bereits im Sommer aus ihrer Hochburg Mossul vertrieben.
stu/pg (afp, dpa)