Kölns grausame Serie
13. Oktober 2017"Die Kölner können einem Leid tun. Sie haben es bitterböse erwischt in diesem Jahr." Dieser Satz von Stuttgarts Innenverteidiger Holger Badstuber bringt es auf den Punkt. Mitleid für den Gegner, statt Freude über den späten und höchst glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg über den 1. FC Köln. Anastasios Donis hatte den VfB mit seinem ersten Bundesligatreffer in Führung gebracht (38. Minute). Kölns Dominique Heintz glich mit einem Traumschlenzer aus (77.) ehe Chadrac Akolo in der Nachspielzeit den Stuttgarter Siegtreffer erzielte. Die Kölner sind mit nur einem Punkt nach acht Spielen das schlechteste Team der Bundesliga-Historie.
Drama in den Schlussminuten
So nüchtern die Fakten, so brutal war das Drama, das hinter der Kölner Niederlage steckte. Beim Spielstand von 1:1 in der Schlussminute schienen die Kölner alle Trümpfe in der Hand zu haben: Schiedsrichter Benjamin Cortus pfiff etwas überraschend Elfmeter für den FC, nachdem Kölns Sehrou Guirassy und Dennis Aogo im Stuttgarter Strafraum aneinandergeraten waren. Endlose vier Minuten blieb die Partie unterbrochen, ehe Cortus nach Rücksprache mit den Videoreferees und eigener Ansicht der Szene die Entscheidung zurücknahm. Davon getroffen taumelten die Kölner und hatten auf der anderen Seite auch noch riesiges Pech. Akolo stocherte sich durch den Strafraum, sein Schüsschen wurde durch Tim Handwerker noch unhaltbar abgefälscht. Viel schlimmer kann man eine Partie nicht verlieren. Das musste auch der Sieger Badstuber anerkennen: “Drei Punkte nach so einem Spiel. Das kann nur der Fußball.“
Wieder ein Videobeweis
Jörg Schmadtke, Kölns Geschäftsführer, hatte nach der Partie Mühe an sich zu halten. Im Interview - zur strittigen Szene und dem Videobeweis befragt - polterte er: "Der Schiedsrichter trifft eine Entscheidung, und es ist keine klare Fehlentscheidung." Er verstehe nicht, warum der Assistent dann eingreife. "Aber ich werde die nächsten drei Tage von allen Experten erklärt bekommen, warum das kein Elfmeter war", sagte Schmadtke. Es ist schon das dritte Mal, das per Videobeweis zu Ungunsten der Kölner entschieden wurde. Schon in den Partien gegen Dortmund und Frankfurt haderte der Tabellenletzte mit der Neuerung, die eigentlich mehr Gerechtigkeit bringen sollte.