1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Löw stellt sich hinter Götze

13. Mai 2015

Bundestrainer Joachim Löw findet das Ausscheiden des FC Bayern München im Halbfinale der Champions League nicht tragisch. Gar kein Verständnis hat er für die Kritik an WM-Held Mario Götze.

https://p.dw.com/p/1FPJj
Mario Götze im Champions-League-Rückspiel gegen Barcelona. Foto: Getty Images
Mario Götze, 2013 für 37 Millionen Euro zum FC Bayern gewechselt, kam gegen Barça erst in der 87. MinuteBild: AFP PHOTO / PATRIK STOLLARZ

"Die Bayern haben einmal mehr eine hervorragende Visitenkarte für den deutschen Fußball abgegeben", sagte Bundestrainer Joachim Löw in einem Interview mit dfb.de nach dem 3:2 des FC Bayern München im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona. Alles in allem sei Barça ein "würdiger Finalist" am 6. Juni in Berlin. "Die Offensive Barças ist für mich die gefährlichste im Weltfußball", so Löw. "Es ist fast nicht möglich, ein Trio aus den Spielern Messi, Neymar und Suárez über 90 Minuten auszuschalten. Erst recht nicht, wenn man einem Rückstand hinterherlaufen und dadurch zwangläufig Räume anbieten muss. Gestern haben die Bayern es sehr gut gemacht, sie haben große Moral bewiesen. Verloren haben sie das Duell mit Barcelona im Hinspiel, nicht gestern." In der ersten Partie vor einer Woche hatten sich die Münchener mit 0:3 geschlagen geben müssen.

Löw wollte sich nicht in den Chor derer einreihen, die von einer verpatzten Saison der Bayern sprechen."„Für mich haben sie eine starke Saison gespielt, sie sind frühzeitig und souverän Deutscher Meister geworden, standen in DFB-Pokal und Champions League im Halbfinale. Sie haben über weite Strecken begeisternden Fußball gespielt", befand der Bundestrainer. "Pep Guardiola und die Spieler haben alles gegeben. Wir können stolz sein auf den FC Bayern."

Löw wechselt Götze im WM-Endspiel gegen Argentinier ein. Foto: dpa-pa
Mario Götze im WM-Finale: erst von Joachim Löw eingewechselt, dann MatchwinnerBild: picture-alliance/dpa

"Großartige Zukunft"

Ausdrücklich in Schutz nahm Löw auch den zuletzt viel gescholtenen Mario Götze. Der 22-Jährige hatte auch im Rückspiel gegen Barcelona wieder die Bank drücken müssen, Guardiola hatte ihn erst kurz vor Spielende eingewechselt. "Ich habe kein Verständnis für diese teilweise unsachliche Diskussion und Kritik. Aber so ist das in unserem Geschäft: Vor kurzem war Mario noch der beste Götze aller Zeiten, unser aller WM-Held - und jetzt ist alles schlecht. Das ist mir zu einfach", sagte Löw. "Es ist auch nicht fair, Mario nur an seinem Tor im WM-Finale zu messen, eine solche Erwartung kann niemand erfüllen." Götze sei noch jung. Er habe das Recht, Fehler zu machen und müsse die Chance erhalten zu reifen, forderte Löw: "Mario hat eine großartige Zukunft, beim FC Bayern - und ganz sicher auch in der Nationalmannschaft. Er gehört für mich ohne Zweifel zu den besten Fußballern der Welt."

Ter Stegen macht Sprung nach vorn

Ein gutes Zeugnis stellte der Bundestrainer dem Torwart des FC Barcelona, Marc-André ter Stegen, aus, der im Gegensatz zu den Bayern die deutschen Farben im Champions-League-Finale in Berlin vertreten darf. "Wir waren von seinen Fähigkeiten und seinem großen Potenzial schon immer überzeugt", sagte Löw. "Es ist aber offenkundig, dass Marc in Spanien noch einmal einen Sprung gemacht hat. Dass Barça nicht ins Wanken geraten ist, lag auch an Marc. Für ihn freut mich das sehr. Nun wünsche ich ihm, dass er im Finale von Beginn an auf dem Platz stehen wird."

Torwart ter Stegen jubelt mit Real-Teamkollegen. Foto: dpa-pa
Gute Kritiken für Marc-André ter Stegen (r.)Bild: Getty Images/AFP

Es klingelt in der Bayern-Kasse

Für den FC Bayern ist die Champions-League-Saison gelaufen. Schon jetzt können sich die Münchener auf den Kassensturz freuen. Die Gesamteinnahmen aus den sechs ausverkauften Heimspielen, den UEFA-Erfolgsprämien und den Anteilen aus dem so genannten „Marktpool“ der UEFA, der vor allem von den Fernsehgeldern gespeist wird, dürften sich auf bis zu 65 Millionen Euro summieren.

sn/asz (dfb.de, dpa)