La Palma: Vulkan erloschen, Katastrophe bleibt
Wochenlang spuckte der Vulkan auf La Palma Asche und Lava - seit Weihnachten ist Ruhe. Vorbei ist die Katastrophe aber noch lange nicht. Die Aufräumarbeiten laufen und viele Fragen sind offen.
Von Asche begraben
85 Tage und 19 Stunden war der Vulkan am Höhenrücken Cumbre Vieja aktiv. Mehrere Gemeinden wurden dabei fast komplett von Asche bedeckt - so auch dieses Haus in Las Manchas. Die eigentliche Arbeit für Einwohner und Rettungskräfte beginnt erst jetzt, nachdem der Ausbruch eigentlich vorüber ist.
Bilanz des Schreckens
Die Bilanz der Zerstörung: 1345 Häuser sowie Schulen, Kirchen, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Bewässerungsanlagen wurden zerstört, rund 7000 der 83.000 Einwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. So wie hier in La Laguna drang der Lavastrom in bewohnte Otrtschaften vor.
Wohin mit dem Schutt?
Viele Fragen sind offen - vor allem, wohin mit der Asche und dem Schutt? Große Teile davon werden zu Lapilli oder Zement verarbeitet. Auch grobere Lavasteine können für den Bausektor verwendet werden. Ein Teil der Asche wird außerdem weltweit verkauft, um den Wiederaufbau zu finanzieren.
Karge Mondlandschaft
Was von der Natur im Westen La Palmas übrigblieb gleicht einer Mondlandschaft. 1250 Hektar Land sind mit Lava oder Vulkanasche bedeckt. Malerisch wirkt das Ganze nur aus der Distanz.
Auf lange Sicht unbewohnbar
Wie lange Orte wie hier Las Manchas unbewohnbar bleiben werden, ist ungewiss. Die Behörden stehen erst ganz am Anfang eines langen Prozesses, während dessen die Schäden eruiert werden. Auf bis zu 900 Millionen Euro könnten sie sich belaufen. Die spanische Regierung hat bereits 225 Millionen Euro Hilfe zugesagt und Brüssel gebeten, den Solidaritätsfonds der Europäischen Union zu aktivieren.
Katastrophe für Mensch und Tier
Es ist nicht nur für die Bewohner dort eine Katastrophe: Durch den Ausbruch herrenlos gewordene Katzen suchen auf einer Straße nach Nahrung inmitten der Asche.
Gefährliche Gase
Von Asche bedeckt - und direkt vor dem Haus tut sich ein Vulkanspalt auf. Seit Ende des Ausbruchs treten nur noch Gase aus - wobei auch die gefährlich sein können. Wer zu Aufräumarbeiten in sein Haus zurückkehrt, ist aufgerufen, zunächst 15 Minuten zu lüften.
Wiederauferstehung der Landwirtschaft?
Hier hat der Lavastrom erst kurz vor einer Bananenplantage Halt gemacht. Hektarweise hat das Geröll Anbaufläche weggefressen. Gleichzeitig ist es aber auch erkaltete Lava, die Landwirtschaft auf den wasserarmen Kanaren erst möglich macht: Zerkleinerte Steinchen, das "Lapilli", wird auf Anbauflächen gestreut, speichert Feuchtigkeit wie ein Schwamm aus der Luft und gibt es an Pflanzen weiter.
Ruhende Gefahr
Das Ende des Vulkanausbruchs am 25. Dezember mag für die Einwohner das schönste Weihnachtsgeschenk gewesen sein - Gewissheit und Ruhe haben sie dadurch aber nicht. Seismologen warnen, dass die vulkanische Aktivität jederzeit wieder losgehen könnte.