Lachen hilft! 10 Filmkomödien aus 100 Jahren Kino
In Zeiten des "social distancing" sind TV-Serien und Kinofilme verstärkt gefragt. Unser Tipp: Zehn Komödienklassiker - Filme, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise humorvolle Unterhaltung bieten.
Das vergangene Jahrzehnt: Toni Erdmann (2016 - Deutschland)
Da sage noch einer, die Deutschen können keine Komödie! Als Regisseurin Maren Ade 2016 in Cannes ihren Film "Toni Erdmann" präsentierte, war das nichts weniger als eine Sensation. Winfried Conradi und seine Tochter Ines (Peter Simonischek und Sandra Hüller), das skurrilste deutsche Komödien-Paar, eroberten die Kino-Welt im Sturm. "Toni Erdmann" ist surreal, verrückt und voller Überraschungen.
Die Nuller-Jahre: Borat (2006 - USA)
Nicht weniger verrückt war ein Jahrzehnt zuvor die filmische Farce "Borat" des britischen Komikers Sacha Noam Baron Cohen. Was der in der Rolle eines angeblich kasachischen TV-Stars in den USA treibt, verschlägt dem Zuschauer die Sprache. "Borat" ist ein geniales Mockumentary und mixt verschiedene filmische Formen zu einem gnadenlos bissigen Spiel über Vorurteile und tiefe Wahrheiten.
90er-Jahre: Und täglich grüßt das Murmeltier (1993 - USA)
Schlichtweg genial war die Idee von Harold Ramis, seinen TV-Wetterfrosch Phil Connors (Bill Murray) in eine endlose Zeitschleife zu schicken. Das führt zu sagenhaft witzigen Szenen, aber auch zum Nachdenken: Was wäre, wenn das Weltgeschehen ein einziges Déjà-vu ist? Philosophische Fragen, die allerdings beim Lachen wieder in den Hintergrund treten...
80er-Jahre: Tootsie (1982 - USA)
Die besten Komödien haben immer auch einen melancholischen Kern. Und so ist auch "Tootsie" mit Dustin Hoffman nicht nur ein Film zum Schenkelklopfen, sondern einer mit vielen anrührenden Szenen. Doch es überwiegt die Heiterkeit: Die Verwandlung von Hoffman von einem ambitionierten, aber wenig erfolgreichen Schauspieler zu einer hibbeligen, allseits beliebten Soap-Darstellerin ist umwerfend.
70er-Jahre: Der Stadtneurotiker (1977 - USA)
Melancholie ist natürlich auch eine Konstante in der komischen Welt des Woody Allen. Der New Yorker, der seine Stadt zum Zentrum des intellektuellen, filmischen Witzes machte, war im "Stadtneurotiker" ganz bei sich selbst. Solch messerscharfe Pointen, untergründigen Witz und verzweifelte Komik hat wohl niemand so gekonnt und konzentriert in 90 Filmminuten gebannt wie Woody Allen in jenen Jahren.
60er-Jahre: Der Partyschreck (1968 - USA)
Eine Film-im-Film-Geschichte: Der indische Komparse Hrundi V. Bakshi (Peter Sellers) vergeigt einen Kurzeinsatz bei einem Historienfilm und wird vom Set verbannt. Das hindert ihn nicht daran, die abendliche Party des Film-Produzenten aufzumischen. Wie Bakshi/Sellers das tut, ist umwerfend. "Der Partyschreck" ist Anarcho-Komödie und Slapstick-Geniestreich, bunt, poppig und paradiesisch verrückt.
50er-Jahre: Die Ferien des Monsieur Hulot (1953 - Frankreich)
Wie Bakshi eine Party durcheinanderbringt, so verstört auch Monsieur Hulot (ungewollt) die Badeurlauber in einem Ferienort in der Bretagne. "Die Ferien des Monsieur Hulot" ist praktisch ein Stummfilm, aber voller leiser, heiterer und witziger Zwischentöne. Acht Jahre nach Kriegsende bezauberte der französische Komiker Jacques Tati die Filmwelt mit dieser zarten, ungemein sympathischen Komödie.
40er-Jahre: Sein oder Nichtsein (1942 - USA)
Zwei Jahre nach Kriegsausbruch schrieb der aus Deutschland ausgewanderte jüdische Regisseur Ernst Lubitsch das Buch zu dieser Komödie. 1942 kam "Sein oder Nichtsein" in die Kinos. Der Film über eine Warschauer Theatertruppe war zunächst nicht unumstritten. Heute gilt Lubitschs Komödie als Geniestreich: voller hintergründigem Witz und absurder Komik - Lachen über den Nationalsozialismus, das geht!
30er-Jahre: Moderne Zeiten (1936 - USA)
Gerade heute wieder aktuell ist dieser Charlie-Chaplin-Klassiker aus den 30er-Jahren. Den Tramp im Trump-Zeitalter zu sehen, ist ein filmischer Genuss: Hat sich eigentlich so viel verändert in der Arbeitswelt? Heute sind es nicht mehr die Zahnräder, die den Takt vorgeben, sondern die Auswüchse der digitalen Arbeitswelt. "Moderne Zeiten" - eine über weite Strecken stumme, aber vielsagende Komödie.
20er-Jahre: Der General (1926 - USA)
Ein Jahrzehnt zuvor kam dieses Meisterwerk in die Kinos - vom anderen großen amerikanischen Komödiengenie: Buster Keatons "Der General" gilt heute als eine der besten Komödien der Filmgeschichte. Und tatsächlich: Der Charme und die immer bei Keaton mit tiefer Melancholie getränkte Komödienstruktur entfaltet sich auch nach knapp 100 Jahren Kinogeschichte. Witz, Humor und Unglück - eine Wonne!