Lastenräder für saubere Luft in Bogota
28. April 2021Alt, stinkig und bald aus Bogotas Stadtbild verschwunden? Die vielen LKW auf den Straßen der kolumbianischen Hauptstadt belasten die Bewohner extrem: Rund 40 Prozent der Feinstaubbelastung gehen gehen laut den Behörden allein auf den urbanen Straßengüterverkehr zurück. Immer wieder muss der Umweltnotstand ausgerufen werden. Bogota gilt als eine der staureichsten Städte der Welt.
Die "Grüne Allianz" von Bürgermeisterin Claudia López will das ändern und setzt beim innerstädtischen Lastenverkehr verstärkt auf klimaneutrale Alternativen.
Das Pilotprojekt "BiciCarga" soll den Weg für ein komplett LKW-freies Zentrum ebnen. Die LKW werden an Sammelstellen vor den Toren der Stadt entladen. Von dort gelangen die Waren mit elektrischen Lastenfahrrädern ins Stadtzentrum und werden verteilt. Pro LKW-Ladung sind zwar mehrere Radtouren nötigt. Trotzdem spart der Transport mit den E-Bikes laut Initiatoren nicht nur Emissionen ein, sondern auch Zeit.
Projektziel: Durch den Einsatz von elektrischen Lastenrädern sollen Lastenverteilungsalternativen in der Stadt vorangetrieben werden. Die Initiative BiciCarga wird vom Verkehrsdezernat Bogota umgesetzt, das damit täglich 16 Tonnen Feinstaubemissionen einsparen möchte.
Projektpartner: Die Pilotkoordination liegt beim Verkehrsdezernat Bogota, das für die Umsetzung, Auswertung und eventuelle Ausweitung des Projektes zuständig ist. Als Initiative zur Dekarbonisierung des Transportsektors wird BiciCarga von der Weltbankgruppe unterstützt. Sie leistet außerdem technische Unterstützung bei der Skalierung des Projekts.
Budget: Fachliche und technische Unterstützung durch die Weltbankgruppe im Wert von 300.000 US Dollar.
Projektdauer: Das BiciCarga-Pilotprojekt läuft von Mai 2020 bis Juni 2021. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert.
Ein Film von Nicole Frölich