Lautern schießt Leverkusen aus Pokal
12. Februar 2014Das ist es, was den Pokal ausmacht: David gegen Goliath, Verlängerung, Drama. All das hatte die Partie Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern zu bieten, die der Zweitligist überraschend mit 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung gewann. Obwohl das Spiel erst einmal keinen Fan vom Sitzplatz riss.
Der FCK hielt überraschend gut gegen den Bundesliga-Zweiten mit. Vor allem die Abwehr stand stabil. Allerdings spielten die Gastgeber auch ideenlos und im Abschluss viel zu harmlos. Trotzdem glaubte, selbst als es nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung ging, kaum jemand, dass der Außenseiter das Auswärtsspiel gewinnen würde. Doch dann kam die 98. Minute: Kaiserslautern bekam einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen. Mohamadou Idrissou lief an - und verschoss rechts neben das Tor.
Die spannende Frage war nun: Wie reagieren die Mannschaften? Leverkusen reagierte gar nicht. Die Werkself spielte weiter ihren leidenschaftslosen Stil. Kaiserslautern zeigte sich dagegen weiterhin kämpferisch und wurde belohnt: Die Bayer-Defensive ließ die FCK-Angreifer in der 114. Minute unbedrängt durch die eigene Platzhälfte laufen und der Ball kam zum völlig freistehenden Ruben Jenssen, der das Siegtor machte. "Das ist bitter. Der FCK hat zu recht gewonnen", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wer so spielt hat es nicht verdient weiterzukommen." Kaiserslautern hat bisher zweimal den Pokal gewonnen, 1990 und 1996. Um dieses Kunststück ein drittes Mal zu schaffen, müssen die Lauterer nun allerdings den FC Bayern München schlagen. Das ergab die Auslosung für das Halbfinale am 16. April. Der FCK muss auswärts in München antreten.
Bayern demontiert den HSV
Die Bayern zogen ohne Drama und ohne Spannung in die Runde der letzten Vier ein. Auswärts beim krisengeschüttelten Hamburger SV setzte sich der deutsche Rekordpokalsieger mit 5:0 (2:0) durch. Mario Mandzukic machte dabei seine Pflichtspieltore Nummer 17, 18 und 19 in dieser Saison (22./74./76.). Die weiteren Torschützen: Abwehrspieler Dante (26.) und Arjen Robben (54.).
Für den HSV war das Pokal-Aus gegen Bayern München vorherzusehen. Nach der deutlichen Niederlage und der sechsten Pleite in der Bundesliga in Folge sind die Tage von HSV-Coach Bert van Marwijk wohl gezählt. Felix Magath ist der große Favorit auf den Trainerposten. Teile des HSV-Aufsichtsrates wollen Magath als neuen starken Mann in Hamburg installieren.
Rodriguez: Doppeltorschütze und Platzverweis
In der Partie 1899 Hoffenheim gegen den VfL Wolfsburg war ein Schweizer mit spanischen und chilenischen Wurzeln der auffälligste Spieler. Das Spiel entschieden die Wolfsburger mit 3:2 (2:1) für sich. Zwei berechtigte Strafstöße gab es für die "Wölfe". Und Ricardo Rodríguez verwandelte beide souverän (26. Minute/44.). Bereits sechs Tore, darunter vier vom Elfmeterpunkt, hat der Schweizer Nationalspieler, an dem der FC Chelsea interessiert ist, für den VfL in dieser Saison erzielt - für einen Verteidiger eine sehr gute Quote.
In der 70. Minute jedoch musste der Doppeltorschütze mit Gelb-Roter Karte vom Platz. Bei einem Freistoß ließ er sich zu viel Zeit. Durch den Platzverweis brachte Rodriguez sein Team in Bedrängnis. Zwar hatte der Niederländer Bas Dost für die "Wölfe" auf 3:1 erhöht (64.), nachdem Roberto Firmino zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen hatte (39.). Doch in der Nachspielzeit gelang dem Firminho auch noch der Anschlusstreffer zum 2:3 (90.+1) und das machte die Partie noch einmal richtig spannend. Am Ende rettete sich Wolfsburg aber über die Zeit und es blieb bei dem Ergebnis.
Hoffenheimer Viertelfinal-Fluch
Die Mannschaft von Dieter Hecking steht damit wie im Vorjahr im Halbfinale des DFB-Pokals. Für Hoffenheim ist die Niederlage besonders bitter: Es ist das sechste Mal, dass die TSG in der Runde der letzten Acht aus dem DFB-Pokal fliegt. "Wir sind nochmal gut zurückgekommen. Wir haben tollen Fußball gespielt. Leider hat es nicht gereicht", sagte Hoffenheims Offensivspieler Kevin Volland.
Halbfinal-Gegner der Wolfsburger ist Borussia Dortmund. Der BVB hatte tags zuvor mit 1:0 bei Eintracht Frankfurt gewonnen. Borussia Dortmund kann gegen den VfL Wolfsburg auf den Heimvorteil setzen.