Immer noch Lawinengefahr in den Alpen
23. Januar 2018Die Lawinengefahr in den Schweizer Alpen ist zwar etwas gesunken, das Schnee- und Lawinenforschungsinstitut (SLF) in Davos stuft die Gefahr aber mit Stufe vier immer noch als groß ein. Wegen der starken Niederschläge, die die Schneedecken instabil machen, galt seit dem Wochenende mit fünf die höchste Stufe auf der Gefahrenskala. Inzwischen hat sich die Wetterlage deutlich verbessert. Meteorologen sagten örtlich Sonnenschein für diesen Dienstag voraus. Dennoch herrscht in einigen Wintersportgebieten immer noch ein Art Ausnahmezustand.
Schlamm- und Schneelawinen
Vor dem Gotthard-Tunnel war in der Nacht zu Dienstag eine Schlammlawine niedergegangen und hatte die Autobahn auf einer Länge von 50 Metern verschüttet. Ein Auto wurde erfasst, aber niemand kam zu Schaden, wie die Kantonspolizei mitteilte. Die Autobahn und der Tunnel blieben zunächst gesperrt.
Viele Täler im Oberwallis an der Grenze zu Italien sind wegen der Lawinengefahr weiterhin unzugänglich. Darunter sind das Mattertal mit dem Wintersportort Zermatt und das Saas-Tal mit Saas-Fe. Auch in Österreich ist die Lawinengefahr weiter groß. Tausende Wintersportler sitzen auch dort in unzugänglichen Skisportorten fest.
In Südtirol mussten sich zahlreiche Touristen in der Nacht nach dem Abgang einer Lawine in Sicherheit bringen. Dabei gab es keine Vermisste oder Verletzte. Örtliche Medien melden die Lage sei ruhig und die Touristen "gelassen". Für den Nordwesten der Provinz war aufgrund der großen Schneemengen die höchste Lawinenwarnstufe fünf verhängt worden. "Es sind zahlreiche große Lawinen aus Windschattenhängen zu erwarten", hieß es im Lawinenlagebericht. Im Laufe des Tages soll die "spontane Lawinenaktivität" zurückgehen und damit auch die Lawinengefahr sinken.
bri/myk (dpa)