Neue Suche, neues Glück
31. März 2016"Rote Zwerge" - so heißen die Sterne, die nun vom Seti-Institut der Reihe nach abgehört werden. "Die haben in der Vergangenheit wenig Aufmerksamkeit bekommen", erläuterte der Leiter des gemeinnützigen Seti-Instituts Jon Richards.
Seit 1984 horchen die Forscher das Universum ab - bislang erfolglos. Mit der groß angelegten Beobachtungskampagne dehnen ihre Fahndung nun auf rote Zwergsterne aus. Bisher gingen die Forscher davon aus, dass außerirdisches Leben am ehesten in Sternensystemen zu finden sei, die unserem System mit seiner stark leuchtenden Sonne ähneln, wie Seti-Ingenieur Jon Richards erläuterte.
Leben doch möglich
Doch neue wissenschaftliche Daten haben die Forscher umdenken lassen. "Ältere Solarsysteme hatten mehr Zeit, intelligente Wesen hervorzubringen", sagte der Seti-Astronom Seth Shostak. Die Roten Zwerge sind im Schnitt Milliarden Jahre älter als unsere Sonne.
Außerdem sind die Wissenschaftler nicht davon ausgegangen, dass die Temperaturen dort die Existenz von flüssigem Wasser ermöglichten. Denn nach bisherigen Annahmen ist die eine Seite des Planeten konstant hell und heiß, die andere permanent dunkel und kalt. Doch zeigen neue Forschungsergebnisse nach Angaben des Seti-Instituts, dass die Hitze von der einen Seite des Planeten womöglich teilweise auf die andere Seite übergeleitet wird - so dass ein größerer Teil dieser Planeten als bislang angenommen grundsätzlich bewohnbar wäre.
20.000 Sterne in zwei Jahren
Mit seinem Radioteleskop-Observatorium will das Institut daher nun die nächsten 20.000 roten Zwergsterne aushorchen. Das klingt viel, diese Sterne gehören jedoch allesamt noch zur kosmischen Nachbarschaft unseres Sonnensystems: Unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, besitzt bis zu 300 Milliarden Sterne. Die 42 Antennen des Allen-Observatoriums können nach Institutsangaben jeweils drei Sterne gleichzeitig beobachten. Die Astronomen schätzen, dass die Durchmusterung der Roten Zwerge zwei Jahre dauern wird.
nm/fs (afp, dpa, rtr)