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Lebenslänglich für Mord an Bischof

5. Juli 2014

Bischof Angelelli war für seinen Einsatz für Verfolgte bekannt. 1976, als er den Mord an zwei Priestern während der Militärdiktatur untersuchte, wurde er ermordet. Erst jetzt wurden zwei der Täter verurteilt.

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Luciano Benjamin Menendez während des Prozesses (Foto: picture alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Ein Gericht in der Provinz La Rioja sprach den früheren General Luciano Benjamín Menéndez (Artikelbild) sowie Luis Fernando Estrella, damals Befehlshaber eines Luftwaffenstützpunktes, schuldig, die Ermordung von Bischof Enrique Angelelli während der letzten Militärdiktatur (1976 bis 1983) befohlen zu haben. Wie argentinische Medien berichteten, ordnete das Gericht zudem an, dass Menéndez und Estrella trotz ihres hohen Alters von 87 und 80 Jahren die Strafen in einem normalen Gefängnis verbüßen müssen.

Zur Verurteilung der beiden Mitangeklagten, des früheren argentinischen Diktators Jorge Rafael Videla und seines damaligen Innenministers Albano Harguindeguy, kam es nicht mehr. Beide waren im Verlauf des im Juli 2012 begonnen Prozesses gestorben. Videla starb im Mai 2013 im Gefängnis, Harguindeguy bereits im Oktober 2012 im Hausarrest. Menschenrechtsgruppen begrüßten das Urteil gegen die Ex-Militärs, bedauerten aber, dass der Videla für die Tat nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden konnte.

Späte Genugtuung

Der aus der Provinz La Rioja stammende Bischof Enrique Angelelli, in Argentinien bekannt als der "Bischof der Armen", hatte sich seit Beginn der Militärdiktatur für die Menschenrechte politisch Verfolgter eingesetzt. Am 4. August 1976 kam er bei einem fingierten Autounfall ums Leben. Angelelli hatte sich für die Aufklärung der Ermordung von zwei katholischen Geistlichen am 18. Juli 1976 in La Rioja eingesetzt und bei dem Unfall Unterlagen über die Morde mit sich geführt.

Schon 1986 wurde gerichtlich bestätigt, dass es sich bei dem vermeintlichen Unfall um einen geplanten Mord handelte. Die weitere Untersuchung war jedoch 1990 im Rahmen der bestehenden Amnestiegesetze gestoppt worden. Der jetzige Prozess wurde möglich, nachdem der Oberste Gerichtshof die Annullierung von Amnestiegesetzen im Juni 2005 bestätigt hatte.

Der damalige General Videla hatte im März 1976 als Chef der Militärjunta in Argentinien die Macht übernommen und ein diktatorisches Regime errichtet. Albano Harguindeguy war von 1976 bis 1981 Innenminister und somit maßgeblich für die Verbrechen der Diktatur verantwortlich. Luciano Benjamín Menéndez war von 1975 bis 1979 Kommandant des 3. Heereskorps in Córdoba. Luis Fernando Estrella war Befehlshaber eines Luftwaffenstützpunktes. Während der Militärdiktatur kamen rund 30.000 Menschen gewaltsam ums Leben oder verschwanden spurlos.

qu/wa (dpa, epd, afp)