Lebenslänglich für "Ruandas Milosevic"
18. Dezember 2008Oberst Bagosora soll den Genozid maßgeblich mit organisiert haben. Laut Anklage habe der ehemalige Direktor des ruandischen Verteidigungsministeriums in Kigali faktisch die Macht ausgeübt, als die Gräueltaten begannen. Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Hutu brachten damals systematisch bis zu 800.000 Menschen um, überwiegend Tutsi. Neben Bagosora sprach das UN-Tribunal zwei weitere Angeklagte des Völkermords schuldig, deren Truppen mit harscher Gewalt gegen Tutsi und gemäßigte Hutu vorgegangen waren. Für einen vierten Angklagten ordnete die Kammer hingegen die sofortige Freilassung an.
Gefährliche Gewässer
Die Gewässer vor Somalias Küste gelten mittlerweile als die gefährlichsten der Welt. Piraten haben dort seit Jahresbeginn mehr als 40 Schiffe gekapert. Die internationale Gemeinschaft will nun verstärkt gegen die Seeräuber vorgehen - auch an Land. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Dienstag das Mandat entsprechend ausgeweitet. Künftig ist es also den Streitkräften anderer Länder erlaubt, die Piraten mit allen notwendigen Mitteln aufzuhalten, unabhängig davon, wo sie sich befinden. Der neue Beschluss soll auch die geschwächte Übergangsregierung Somalias ermutigen, die der Sicherheitslage bislang alles andere als gewachsen ist.
Fluchtpunkt Mali
Der 18. Dezember ist der Internationale Tag der Migranten. Nie zuvor lebten so viele Migranten auf der Welt wie heute. Ein besonderes Schicksal haben die Afrikaner: In ihrer Heimat haben sie oft keine Zukunft - in Europa auch nicht. Trotzdem versuchen sie es immer wieder und wagen den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer oder den Atlantik. Oft stranden sie bereits in Nordafrika, weil Europa seine Grenzen immer dichter macht. In Marokko, Algerien, Libyen oder eben in Mali. Das Land ist eines der wichtigsten Transitländer für die Flüchtlinge. Hier treffen Auswanderer und Zwangsrückkehrer aufeinander.
Redaktion: Katrin Ogunsade