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Lebenszeichen aus Stuttgart

Tobias Oelmaier21. März 2015

Der Tabellenletzte VfB Stuttgart beweist im Bundeligaspiel gegen Eintracht Frankfurt Moral und dreht das Spiel. Schaffen die Schwaben doch noch den Klassenerhalt?

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Bundesliga 26. Spieltag VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt
Bild: Getty Images/Alexander Hassenstein

Am Ende lagen sie sich alle in der Armen, die Spieler des VfB Stuttgart. 3:1 (0:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, Huub Stevens schritt mit schelmischem Lächeln an der Linie auf und ab. So, als wollte er sagen: "Seht ihr, es geht doch. Auch mit mir als Trainer." Zuvor hatte sein Team über weite Strecken zwar nicht überzeugen können, immer wieder Mängel im Spielaufbau gezeigt aber dann doch Kampfkraft und Moral bewiesen.

Ein Doppelschlag von Daniel Ginczek in der 64. und 66. Minute drehte das Spiel, Alexandru Maxim setzte den Schlusspunkt (80. Minute), nachdem die Gäste aus Frankfurt zuvor durch Haris Seferovic (51.) verdient in Führung gegangen waren. "Heute waren wir nicht im Spiel", resümierte Stevens nach der Partie. "Da hat man gesehen, was Druck aus Menschen macht, wie nervös und hektisch sie werden. Nach dem 0:1 muss man der Mannschaft aber ein großes Kompliment aussprechen, sie hat Moral gezeigt. Das sind drei Punkte, aber auch nicht mehr als das."

Der VfB Stuttgart beendete damit seine schwarze Serie mit zuletzt neun Spielen ohne Sieg und schaffte den ersten Heimerfolg seit dem 27. September 2014. Trotzdem bleiben die Schwaben Tabellenletzter, aber der Anschluss an Paderborn, Hamburg und Freiburg ist nach diesem 26. Spieltag wieder hergestellt. Noch in der Halbzeitpause hatte VfB-Präsident Bernd Wahler bei Sky ganz offen über einen möglichen Abstieg geredet: "Natürlich müssen wir uns mit der Zweitligalizenz auseinandersetzen",sagte Wahler und beschwichtigte gleichzeitig: "Wir haben Verträge mit unseren Partnern und Sponsoren, die für einen solchen Fall gemacht wurden. Deswegen würden wir dieses Szenario überleben."

Bundesliga 26. Spieltag VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt
Besser schlecht spielen und gewinnen als schön spielen und mit leeren Taschen nach Hause gehen: Stuttgarts Trainer StevensBild: picture alliance/CITYPRESS 24

Ginczek mit Doppelpack

Dafür, dass es nicht so weit kommen muss, sorgte gegen die Eintracht der lange verletzt fehlende Daniel Ginczek. Der 23-Jährige, vor der Saison von Absteiger 1. FC Nürnberg nach Stuttgart gekommen, brauchte zum 1:1 nach toller Vorarbeit von Martin Harnik den Ball nur mit der Hüfte aus drei Metern über die Linie zu drücken. Zwei Minuten später stand der Angreifer dann nach einem Lupfer von Maxim in den Strafraum völlig allein vor Frankfurts Torhüter Kevin Trapp und ließ diesem aus kurzer Distanz keine Chance. Zur Belohnung durfte Ginczek vorzeitig zum Duschen und ließ sich vom hungrigen Stuttgarter Publikum feiern.

Die Kellerkinder punkten

Da auch der SC Freiburg mit 2:0 (0:0) durch Tore von Jonathan Schmid (71.) und Nils Petersen (84.) gegen den FC Augsburg gewann, bleibt der Rückstand der Stuttgarter auf die Breisgauer weiterhin bei zwei Punkten. Näher gekommen ist aber der SC Paderborn, der nicht über ein 0:0 im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim hinaus kam und erstmals auf einem direkten Abstiegsplatz rangiert.

Schlechtestes Rückrundenteam ist Hannover 96, das gegen Borussia Dortmund zwar besser war, aber mit 2:3 (1:1) unterlag. Pierre-Emerick Aubameyang (19./62) und Shinji Kagawa (57.) trafen für die Dortmunder, Lars Stindls (31./82.) Tore reichten nicht zum Punktgewinn für 96. Nur dank des Polsters aus der Hinrunde befinden sich die Hannoveraner noch nicht in der Abstiegszone.

Der 1. FC Köln verpasste beim 1:1 (0:1) im Heimspiel gegen Werder Bremen den Befreiungsschlag. Bremens Führung DAvie Selke in der 27. Minute konnte Kölns Kapitän Matthias Lehmann (88.) in der Schlussphase noch ausgleichen.

Bereits am Freitag hatte der Hamburger SV sein Heimspiel gegen Hertha BSC nach einem späten Tor (84.) von Sebastian Langkamp mit 0:1 (0:0) verloren und befindet sich damit weiter im Abstiegskampf.

In ganz andere Sphären schweben Schalke 04 und Bayer Leverkusen, auch wenn die Schalker nach dem verdienten 0:1 (0:1) zu Hause gegen Bayer um die Champions-League-Plätze bangen müssen. Karim Bellarabi (35.) gelang der einzige Treffer. Leverkusen hat sich zumindest vorübergehend auf Rang drei verbessert.

Am Sonntag hat Mainz den Tabellenzweiten aus Wolfsburg zu Gast, und den Abschluss macht dann das Spitzenspiel zwischen Spitzenreiter Bayern München und dem jetzt Vierten, Borussia Mönchengladbach.

Hier können Sie die Samstagsspiele noch einmal in ihrer Chronologie nachlesen. Alle Ergebnisse und Tabellen finden Sie hier.