Leichnam von Dalí wird exhumiert
19. Juli 2017Knapp drei Jahrzehnte nach seinem Tod wird der surrealistische Maler Salvador Dalí aus seiner Ruhestätte des "Theater-Museums Dalí" in Figueres geholt. Am Donnerstag (20.07.2017) um 20 Uhr soll es so weit sein, teilte die Gala-Salvador-Dalí-Stiftung mit.
Eine Tarotkartenlegerin aus dem spanischen Gerona behauptet, die uneheliche Tochter Salvador Dalís und einem seiner früheren Dienstmädchen zu sein. Pilar Abel Martínez heißt sie und wurde 1956 in Figueras, der Heimatstadt Dalís, geboren. Seit mehr als zwei Jahren versucht Martínez, vor Gericht einen Vaterschaftstest zu erwirken. Sollte der Test positiv ausfallen, hätte Martínez Anspruch auf eine hohe Gewinnbeteiligung aus dem Verkauf der Dalí-Werke.
Der Maler hatte in seinem Testament zwar sein gesamtes Vermögen dem spanischen Staat vermacht, doch ein EU-Gericht entschied, dass auch die gesetzlichen Erben des Künstlers Anspruch auf Gewinnbeteiligung haben sollen. Das Gericht in Madrid hat die Exhumierung des 28 Jahre alten Leichnams nun angeordnet, damit eine DNA-Probe genommen werden kann.
Surreal
Salvador Dalí war 48 Jahre lang mit seiner Frau und Muse Gala verheiratet, das Paar hatte keine Kinder. Der exzentrische Dalí hat zeitlebens behauptet, dass er Geschlechtsverkehr verabscheue und Angst vor weiblichen Geschlechtsorganen habe.
Dalí gehört zu den bedeutendsten Malern und Bildhauern des 20. Jahrhunderts und war ein Meister des Surrealismus. Weltberühmt sind seine Bilder von Uhren, die wie Spiegeleier zerfließen, verzerrten Wesen auf riesigen Krücken oder brennenden Giraffen. Berühmt ist auch seine Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Luis Buñuel, aus der die surrealistischen Filme "Der andalusische Hund" und "Das Goldene Zeitalter" hervorgingen. Dalí starb 1989 in Figueres.
sw/ bb (dpa, afp, bbc)