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Die Fed hält Kurs

18. September 2014

Die US-Notenbank hat ihre Zinsentscheidung bekannt gegeben: Die Zinsen verharren nahe null Prozent und Anleiheankäufe werden reduziert. Zugleich blickt Fed-Chefin Janet Yellen mit Besorgnis nach Europa.

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USA, Washington, Eccles Building
Bild: DW/A. Passenheim

Die Börsianer zu beiden Seiten des Atlantik hatten es geahnt: Washingtons Notenbank, die Federal Reserve (Fed), hebt den Leitzins noch nicht an. Die Zeit des billigen Geldes ist noch nicht zu Ende. Die Börsen Europas und der USA erlebten einen ruhigen Handel, die Indizes behaupteten sich. Die Federal Reserve hat niemanden überrascht.

Der Leitzins soll unverändert zwischen null und 0,25 Prozent bleiben. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008. Die Fed bleibt bei der Formulierung, den Zins für "beträchtliche Zeit" in dieser Spanne festzuhalten. Die Zentralbank signalisierte jedoch gleichzeitig, dass sie die Zinszügel im kommenden Jahr stärker als bislang erwartet straffen könnte. Fed-Chefin Janet Yellen machte aber vor Journalisten deutlich, dass dies kein "festes Versprechen" ist. Der Zeitplan könne sich mit der Wirtschaftslage ändern.

Zugleich warnte die Fed-Direktorin vor den Gefahren aus Europa für die Weltwirtschaft. Die Lage im Euroraum sei ein "Risiko" für die globale Konjunktur. Yellen beklagte insbesondere die niedrige Inflation und das schwache Wachstum in Europa: Im ersten Quartal 2014 war das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum nur um 0,2 Prozent gewachsen, im zweiten Quartal stagnierte die Wirtschaft in der Währungsunion.

Blick auf den Arbeitsmarkt

Der Erwerb von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren wurde in den USA damit zum siebten Mal in diesem Jahr um 10 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) pro Monat zurückgefahren. Damit sinken die Ankäufe von ursprünglich 85 Milliarden Dollar auf künftig 15 Milliarden Dollar monatlich. Der für die Geldpolitik zuständige Offenmarktausschuss kündigte an, bei seinem nächsten Treffen Ende Oktober die monatlichen Anleihekäufe ganz einzustellen, sollte sich die Lage am Arbeitsmarkt wie erwartet entwickeln.

US-Notenbank-Chefin Janet Yellen (Foto: picture-alliance/dpa)
US-Notenbank-Chefin Janet YellenBild: picture-alliance/dpa

"Wenn die eingehenden Informationen die Erwartung des Ausschusses grob stützen, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt und die Inflation sich mit der Zeit auf das längerfristige Ziel von zwei Prozent zubewegt, dann wird der Ausschuss das Programm bei unserem nächsten Treffen beenden", sagte Fed-Direktorin Yellen zu den Anleihenkäufen.

Den Europäern einen Schritt voraus

Das Ende der Niedrigzinsperiode wird weiterhin davon abhängig gemacht, wie sich die US-Wirtschaft entwickelt. Erst wenn der Arbeitsmarkt stabil ist, sollen die Zinsen schrittweise angehoben werden. Diesen Ausstiegsplan hatte bereits Yellens Vorgänger als Fed-Chef, Ben Bernanke, skizziert.

Durch die schrittweise Reduzierung der Anleiheaufkäufe durch die Fed ist die neue Ära aber bereits eingeläutet. Dadurch ergibt sich zurzeit das Phänomen, dass die Notenbanker der Europäischen Zentralbank (EZB) erklärtermaßen weiterhin auf niedrige Zinsen setzen, um die Wirtschaft mit Liquidität zu versorgen, während ihre US-Kollegen sich bereits auf eine Umkehr vorbereiten.

dk/rb (rtr/afp/dpa)