Lesotho: Kunstschnee in Afrikas bedrohtem Skigebiet
Das 2002 eröffnete Skigebiet "Afriski" in den Maloti-Bergen in Lesotho hat bereits eine Reihe von Krisen überstanden. Doch Stromausfälle und Wassermangel erschweren den Betrieb der afrikanischen Skipiste.
Weißer Streifen in brauner Steppe
Das "Afriski Mountain Resort" ist das einzige Skigebiet im afrikanischen Königreich Lesotho und befindet sich am 3222 Meter hohen Mahlasela-Pass in den Maloti-Bergen. Ein Schlepplift und ein Seillift erschließen die künstlich beschneiten Pisten des Skigebiets, das zwar klein, aber komplett ausgestattet ist.
Balancieren auf einem Bein
Zwei Skianfänger mit nur einem Ski machen Gleichgewichtsübungen. Die meisten Pisten sind aus Kunstschnee, bei gerade einmal 1000 Metern Abfahrt. Wer hierherkommt, sollte sich warm anziehen, denn auf 3200 Metern Höhe ist es trotz Sonne eiskalt. Und trocken. Der Schneefall lässt im afrikanischen Winter häufig auf sich warten, da die Regenzeit in den Sommer fällt.
Passt das Snowboard?
Bunt und trendy: Wintersportler können sich Snowboards und Skis für ihren Urlaub ausleihen. Danach geht es auf die Piste. Im "Afriski Mountain Resort" gibt es Abfahrten, einen Snowpark, einen Kids Club, einen eigenen Kids Snowpark und eine Skischule.
Galerie der Skischuhe
Die Skisaison geht von Anfang Juni bis Ende August. "Ich wollte unbedingt in Afrika Ski fahren, weil es mein Kontinent ist", sagt die 29-jährige Lehrerin Helen, die aus Äthiopien zu Besuch ist. "Ich mache das nur einmal, und es wird das letzte Mal in meinem Leben sein." So begeistert die Besucher auch sind, die hohen Betriebskosten bedrohen die Existenz der besonderen Wintersportanlage.
"Magischer Ort"
"Für uns ist dieser Ort magisch. Obwohl wir nur einen kleinen Hügel haben, hat er etwas Besonderes an sich", sagt Shayne Murray, Leiter der Skischule. Die drei kleinen Pisten des Skigebietes sind in diesem Jahr mit Kunstschnee bedeckt. In den unteren Höhenlagen wird die Region von Dürre heimgesucht. Das Wasser für den Kunstschnee stammt aus acht nahe gelegenen Staudämmen.
"Jeder Tag ist ein Schneetag"
Popmusik dröhnt aus den Lautsprechern, während die Besucher Selfies machen oder ein Bier in der Sonne genießen. Einige sind hier, um Ski oder Snowboard zu fahren, andere wollen einfach nur zum ersten Mal Schnee erleben. "Afriski" beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Die meisten Skilehrer kommen aus Ländern wie Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten.
Früh übt sich
"Es ist billiger, hierher zu kommen, als nach Europa zu fahren", sagt Puseletso Mahlakajoe, Geschäftsführerin des Resorts. "Wir wollen, dass die afrikanischen Kinder hier mit dem Skifahren aufwachsen, damit wir keine Amerikaner mehr als Skilehrer anstellen müssen. Wir müssen dafür sorgen, dass das Geschäft von selbst läuft", sagt sie.
Manchmal stehen die Lifte still
"Unser Strom ist sehr teuer, und es kommt vor, dass wir eine Rechnung im Monat nicht bezahlen können", sagt die Geschäftsführerin. Außerhalb der Saison hält das Resort Konferenzen ab, um über die Runden zu kommen. 2023 blieb es wegen Stromproblemen und Rechtsstreitigkeiten geschlossen. Der Betrieb sei mittlerweile stabil, aber noch eine Krise wie während der Corona-Pandemie wäre wohl das Aus.