FCB vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Inter
15. März 2011Der Titelverteidiger fliegt vorzeitig raus. Das scheint in der Fußball Champions League ein Gesetz zu sein. Denn seit der Einführung 1992/93 hat der Sieger der Vorsaison nie das Finale im nächsten Jahr erreicht. Bayern München hofft, dass dieser Fluch weiter anhält. Denn der Gegner des deutschen Rekordmeisters im Achtelfinale ist der Titelverteidiger: Inter Mailand.
Das Hinspiel auswärts hatten die Bayern vor drei Wochen mit 1:0 gewonnen - durch ein Last Minute-Tor von Mario Gomez. Doch trotz dieser guten Ausgangsposition warnt Mittelfeldspieler Arjen Robben vor einer "sehr gefährlichen Partie" am Dienstagabend (15.3.2011). "Wenn Inter ein Tor schießt, wird es sehr eng." Und auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte: "Wir müssen sehr konzentriert und sehr gut spielen, um das Viertelfinale zu erreichen."
Selbstvertrauen durch Kanter-Sieg
Vor dem so wichtigen Champions League Spiel haben die Bayern am vergangenen Wochenende ihr Selbstbewusstsein gestärkt. In der Bundesliga setzte sich der derzeitige Tabellen-Vierte gegen den Hamburger SV mit 6:0 durch. "Jeder hat gegen die Hamburger gesehen, wie Bayern spielen kann. Das war vor dem Inter-Spiel perfekt", meinte Trainer Louis van Gaal.
Für den Niederländer ist es die letzte Möglichkeit, mit den Bayern noch einen Titel zu holen. Denn selbst wenn die Münchener das Champions League Finale Ende Mai in London gewinnen sollten, wird er zum Saisonende den Klub verlassen. "Es ändert sich nichts. Wir trennen uns, weil wir eine unterschiedliche Philosophie haben. Wir wollen nicht mehr weitermachen", bestätigte van Gaal vor dem Spiel noch mal die vorzeitige Vertragsauflösung.
Mit Titel verabschieden
Nachdem die Bayern im DFB-Pokal im Halbfinale gegen Schalke rausgeflogen sind und in der Bundesliga nun sogar um die direkte Champions League Qualifikation bangen müssen, ist ein erfolgreiches Abschneiden in der Champions League nun umso wichtiger. Das bedeutet, so wie im Vorjahr, zumindest das Endspiel zu erreichen.
Auch Inter Mailand hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. In der Serie A haben die Schwarz-Blauen fünf Punkte Rückstand auf Stadtrivalen AC – der Gewinn der Meisterschaft ist damit unwahrscheinlich. Für das Spiel in München fällt weiterhin Torjäger Diego Milito verletzungsbedingt aus. Der Argentinier hatte im Finale im Mai beide Tore gegen die Bayern erzielt. Dass sich Inter in Auswärtsspielen schwer tut, zeigt zudem die Statistik: die Italiener haben in dieser Saison in der Champions League noch keine Partie in einem fremden Stadion gewonnen.
Titelverteidiger glaubt an sich
"Wir haben Respekt vor den Bayern. Aber was ihnen in Mailand gelang, können wir in München auch schaffen. Wir haben genügend Qualität, das Ding noch zu drehen", glaubt Stürmer Samuel Eto’o. Der Kameruner hat ebenso wie Mario Gomez bisher sieben Tore in der Champions League geschossen. Und Trainer Leonardo verspricht sogar: "Es wird schwer, aber wir werden gewinnen."
Zeitgleich empfängt Manchester United Olympique Marseille. Nach dem torlosen Unentschieden im Hinspiel ist der englische Verein der Favorit. Das sieht auch "OM"-Coach Didier Deschamps so: "Sicherlich hat Manchester die besseren Karten. Aber es war sehr wichtig, dass wir im Hinspiel kein Gegentor zugelassen haben. Das könnte im Rückspiel noch ganz wichtig sein."
Angstgegner Lyon
Am Mittwochabend (16.3.2011) will Real Madrid seine schwarze Serie gegen Olympique Lyon beenden. Noch nie konnte der Tabellen-Zweite der Primera Division gegen die Franzosen gewinnen, dreimal schied Real gegen Lyon in der Champions League aus. Das Hinspiel, bei dem auch der deutsche Nationalspieler Mesut Özil mitwirkte, ging 1:1 aus. Eine deutlich bessere Ausgangsposition hat der FC Chelsea. Die Londoner gewannen ihr Hinspiel beim FC Kopenhagen mit 2:0. Für das Viertelfinale bereits qualifiziert sind Tottenham Hotspur, FC Schalke 04, Schachtjor Donezk und der FC Barcelona.
Autor: Sarah Faupel
Redaktion: Sabine Faber