Leuchtendes Ruhrgebiet
Einst erleuchteten die Feuer der Hochöfen den Nachthimmel über dem Ruhrgebiet. Heute erinnern Lichtinstallationen an die ehemaligen Kokereien und Zechen und setzen ihrer Geschichte ein Denkmal.
Zeugen der Industrialisierung
Wie Denkmäler stehen sie überall im Ruhrgebiet: Die Fördertürme der einst aktiven Steinkohlenzechen, so wie die Zeche Zollverein in Essen. Besonders nachts erstrahlen sie in neuem Licht.
Freiluftmuseum und Park
Das ehemalige Hüttenwerk Duisburg-Meiderich produzierte jahrzehntelang bis zu 1000 Tonnen Eisen am Tag. Heute kann der Landschaftspark samt Industrieruinen rund um die Uhr besichtigt werden. Der begehbare Hochofen bietet ein schönen Ausblick auf die Umgebung.
Mehr als Nostalgie
Doch die Fördertürme dienen nicht nur der Erinnerung. Aus vielen alten Gruben muss regelmäßig Wasser gepumpt werden. Da sich die Erdoberfläche beim Bergbau deutlich abgesenkt hat und nun teilweise unter dem Grundwasserspiegel liegt, droht die Landschaft zu versinken.
Haldenlandschaft
Über die Jahre entstanden beim Bergbau sogenannte Abraumhalden: Auf ihnen wurde Gestein gelagert, das zwar abgebaut, aber nicht in der Industrie verwertet werden konnte. Auf der Halde Haniel erinnert ein Kreuz daran, dass Papst Johannes Paul II. den Ort 1987 besuchte.
Tetraeder als Landmarke
Viele der Halden wurden nach ihrer aktiven Nutzung mit einer Landmarke versehen. Das 1995 aufgestellte Tetraeder auf der Halde Beckstraße - ein frei begehbarer Aussichtsturm in Form einer Pyramide - ist inzwischen Wahrzeichen der Stadt Bottrop.
Neue Kunst
Eine weitere Landmarke steht seit 2010 im Angerpark in Duisburg. Sie trägt den Namen "Tiger and Turtle" und ist einer Achterbahn nachempfunden. Die 220 Meter lange Gesamtstrecke ist teilweise begehbar und nachts beleuchtet.
Auslaufmodell Zeche
Zwei Zechen im Ruhrgebiet fördern derzeit noch Kohle. Die Zeche Prosper Haniel in Bottrop etwa baut 3,2 Millionen Tonnen im Jahr ab. Spätestens 2018 jedoch wird auch sie geschlossen - zu teuer ist die Förderung.
Imposantes Schauspiel
Die Kokerei produziert weiterhin bei Tag und Nacht. Alle 15 Minuten wird einer der Öfen angestochen, aus denen dann glühend heiße Kokskohle fließt. Damit sie nicht zu Asche verbrennt, wird sie mit Wasser gelöscht. Der Dampf steigt aus den Rohren.
Hüttenwerke mit Zukunft
Die Hochöfen zur Stahlherstellung werden auch nach 2018 noch arbeiten, mit importierter Kohle. Dieses integrierte Hüttenwerk in Duisburg produziert jährlich 5,2 Millionen Tonnen Stahl und ist damit das zweitgrößte in Deutschland.