Libyen: Verzweiflung und Hoffen auf Hilfe
Bereits über 5000 Todesopfer, mehr als 7000 Menschen werden unter den Trümmern der Schlammlawinen in Darna noch vermisst. Die internationale Nothilfe im Katastrophengebiet ist angelaufen, gestaltet sich aber schwierig.
Rettung in der Nacht
Auch am dritten Tag nach den katastrophalen Überschwemmungen suchen Rettungskräfte in Darna noch nach Überlebenden. Sturmtief Daniel wütete entlang der östlichen Küste und verwüstete die Hafenstadt mit 50.000 Einwohnern. Bisher geht man von über 5000 Todesopfern aus, tausende Menschen werden noch vermisst.
Versunken unter Schlamm und Trümmern
Die Flut hat die Stadt Darna, die etwa 900 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis liegt, nahezu völlig zerstört. Am 10. September brachen zwei Staudämme und eine Lawine aus Schlamm und Geröll verwüstete die Stadt. Die Straßen sind mit Schlamm und Trümmern bedeckt, Gebäude sind eingestürzt. Vor der Unwetterkatastrophe war die Stadt bekannt für seine weiß gestrichenen Häuser und Palmengärten.
Überlebende bergen Todesopfer und trauern
Viele Einwohner wurden von Schlammlawinen erfasst und unter ihnen begraben. Die Todesopfer, die nicht ins Meer gespült wurden, werden von den Überlebenden notdürftig in Decken gehüllt. Mustafa Salem, einer der Einwohner Darnas, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, er habe bisher 30 Familienangehörige verloren.
Internationale Hilfe rollt an
Neben Helfern des Libyschen Roten Halbmonds Ajdabiya sind auch Hilfskonvois und Krankenwagen auf dem Weg, um bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten zu helfen. Auch die Internationale Gemeinschaft mobilisiert Nothilfeteams, um Unterstützung zu leisten. Regierungen, darunter auch Katar und die Türkei, haben Libyen schnelle Hilfe zugesichert.
Auch Palästina schickt Sanitäter
Palästinensische Sanitäter und Zivilschutzkräfte sind bereits auf dem Weg nach Libyen, um sich an den Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen zu beteiligen. Auch die Vereinten Nationen haben rasche Hilfe für Libyen angekündigt. Ein Team ist im Bürgerkriegsland eingetroffen, um den Bedarf zu ermitteln und laufende Hilfsmaßnahmen zu unterstützen und zu koordinieren.
Was übrig geblieben ist, passt in einen Koffer
Die Überlebenden der Katastrophe versuchen zu retten, was an Habseligkeiten noch zu retten ist. Diese beiden Jugendlichen aus Darna schieben ihre Überbleibsel in Taschen und Koffer über die Straßen. Die Überschwemmungen haben viele Zufahrtsstraßen nach Darna beschädigt oder zerstört, was die Ankunft internationaler Rettungsteams und die humanitäre Hilfe behindert.
Schaden in Milliardenhöhe
Ein Mann geht mit einer Gasflasche in der Hand durch die Trümmer. Hichem Abu Chkiouat, Minister für Zivilluftfahrt und zuständig für die Verwaltung Ostlibyens, erklärte gegenüber Reuters, dass der Wiederaufbau Milliarden von Dollar kosten werde.