Linksextremist verübt Attentat
1. Februar 2013Nach dem Anschlag war zunächst der Verdacht aufgekommen, die Tat könne mit dem von den USA geführten Kampf gegen Terrorgruppen in Zusammenhang stehen und von Islamisten verübt worden sein.
Trümmer und Rauch
Den Ermittlungen zufolge war der Mann bis in die Sicherheitsschleuse gelangt und hatte dann dort den Sprengsatz gezündet. Durch die Wucht der Explosion wurde der Stahlrahmen einer Sicherheitstür aus der Außenwand des Gebäudes gerissen. Trümmer wurden durch die Luft geschleudert, über dem Botschaftsgebäude stieg Rauch auf. Mit dem Attentäter starb auch ein Wachmann.
Regierungschef Recep Tayyip Erdogan forderte ein stärkeres internationales Engagement gegen den Terrorismus weltweit und fügte hinzu, sein Land werde niemals in die Knie gehen. Die US-Regierung sprach ebenfalls von einem terroristischen Akt. Ausdrücklich dankte die US-Botschaft in Ankara der türkischen Regierung und den Behörden. Die Polizei habe die nötigen Maßnahmen ergriffen.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen rund um das Konsulat
Das US-Botschaftsgebäude in Ankara ist schwer bewacht. In der Nähe befinden sich andere diplomatische Vertretungen, darunter auch die von Deutschland und Frankreich. Die Polizei riegelte das Gebiet ab und ließ auch keine Journalisten passieren.
Der Attentäter gehörte nach Angaben der Behörden der verbotenen Partei DHKP-C an. Dabei handelt es sich um eine marxistisch-leninistische Untergrundorganisation. Sie war in den vergangenenen zehn Jahren kaum in Erscheinung getreten.
In der Türkei gibt es neben dem Aufstand kurdischer Rebellen auch islamische Extremisten, die 2008 einen Anschlag vor dem US-Konsulat in Istanbul verübten. Dabei kamen drei Polizisten und drei Angreifer ums Leben.
haz/uh (rtr, afp, dpa)