Liste der 32 WM-Teilnehmer komplett
16. November 2005
Türkei - Schweiz: 4:2
(Hinspiel 0:2, damit SCHWEIZ für die WM qualifiziert)
Die Schweiz hat sich in der "Hölle von Istanbul" die insgesamt achte Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft gesichert. Die Mannschaft von Trainer Köbi Kuhn unterlag beim WM-Dritten Türkei im Playoff-Rückspiel zwar mit 2:4 (1:2), schaffte nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel aber dennoch die Qualifikation für die WM 2006 in Deutschland.
Nach der frühen Führung durch Alexander Frei (2.) per Handelfmeter, mussten die Eidgenossen nach Toren von Tuncay (22., 36.) und Necati Ates (52., Foulelfmeter) jedoch kräftig zittern, ehe der eingewechselte Stuttgarter Bundesliga-Profi Marco Steller (84.) die erste WM-Teilnahme seit 1994 in den USA endgültig perfekt machte. Die Türken verpassten hingegen ihre drittes Ticket zur WM nach 1954 und 2002. Der vierte Treffer der Gastgeber durch Tuncay (89.) kam zu spät für die Wende.
FIFA ist empört
Nach dem Schlusspfiff mussten die Eidgenossen buchstäblich in die Kabine flüchten. Von den Rängen warfen die enttäuschten türkischen Anhänger Gegenstände auf den Platz und griffen sogar Medienvertreter im Kabinengang tätlich an. "Das war nicht anders zu erwarten. Damit haben wir gerechnet", sagte der gesperrte Schweizer Nationalspieler Ludovic Magnin vom Bundesligisten VfB Stuttgart über den Spießrutenlauf seiner Kollegen nach der Partie.
FIFA-Präsident Sepp Blatter hat ein hartes Durchgreifen angekündigt. Bis hin zum Ausschluss des türkischen Verbandes von der nächsten WM-Teilnahme könne alles passieren, sagte er am Donnerstagmorgen in einem Interview von Radio DRS 3. "Das macht mich rasend. Da stimmt etwas im Fußball nicht, was da passiert ist. Das habe ich noch nie erlebt", sagte Blatter. Er sei sehr aufgebracht, weil er für einmal ein bisschen seine sprichwörtliche Neutralität aus dem Spiel lasse. Die FIFA werde nun den offiziellen Bericht abwarten. Jeder, der angegriffen oder angeklagt werde, habe anschließend das Anrecht, sich zu verteidigen.
Slowakei - Spanien: 1:1
(Hinspiel 1:5, damit SPANIEN für die WM qualifiziert)
Spanien ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich im Schongang zum zwölften Mal für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert. Der WM-Gastgeber von 1982 kam im Playoff-Rückspiel in der Slowakei zu einem 1:1 (0:0) und geriet nach dem 5:1-Erfolg im Hinspiel nicht mehr in Gefahr. Filip Holosko hatte die Gastgeber in der 50. Minute in Führung gebracht, der eingewechselte David Villa (71.) glich für die Iberer aus.
In Bratislava taten die Gäste allerdings nicht mehr als nötig. Den Slowaken fehlten ohne den verletzten Torjäger Marek Mintal vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg die Mittel im Angriff, um in der von Schiedsrichter Markus Merk (Kaiserslautern) für eine Sensation zu sorgen.
Tschechien - Norwegen: 1:0
(Hinspiel 1:0, damit TSCHECHIEN für die WM qualifiziert)
Dank einer Fußball-Gala von Tomas Rosicky hat Tschechien im dritten Versuch seit der Eigenständigkeit endlich das WM-Ticket gelöst. Vier Tage nach dem 1:0-Erfolg über Norwegen gewannen die Tschechen am Mittwochabend in Prag auch das Rückspiel mit 1:0 (1:0). Der stark aufspielende Dortmunder Rosicky (35.) erzielte das Tor des Tages und war bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute der Dreh- und Angelpunkt im Team von Trainer Karel Brückner.
Die Gäste steckten jedoch nie auf, doch im Abschluss fehlte ihnen die Zielgenauigkeit. Mit Torhüter Peter Chech hatten die Hausherren außerdem einen starken Rückhalt.
Australien - Uruguay: 1:0 n.V., 4:2 im Elfmeterschießen
(Hinspiel 0:1, damit AUSTRALIEN für die WM qualifiziert)
Zum ersten Mal seit der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland hat sich Australien wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert - und kehrt 2006 ausgerechnet in Deutschland in den Kreis der besten Mannschaften zurück. Die Mannschaft von Trainer Guus Hiddink gewann nach der 0:1-Hinspielpleite das Rückspiel gegen den zweimaligen Weltmeister Uruguay im Olympiastadion von Sydney mit 4: 2 im Elfmeterschießen.
Nach Verlängerung hatte es 1:0 gestanden. Marco Bresciano hatte Australien nach 34 Minuten in Führung gebracht. Den Siegtreffer im Elfmeterschießen schoss John Aloisi. Der Held des Tages war jedoch Torwart Mark Schwarzer, der die Elfmeter des Schalkers Dario Rodriquez und von Marcelo Zalayeta parierte.
Bahrain - Trinidad & Tobago 0:1
(Hinspiel 1:1, damit TRINIDAD & TOBAGO für die WM qualifiziert)
Der Karibikstaat Trinidad und Tobago hat zum ersten Mal die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft geschafft. Vier Tage nach dem 1:1 im Hinspiel in Port of Spain gewann das vom Niederländer Leo Beenhakker trainierte Team am Mittwoch das Rückspiel in Bahrain durch ein Tor von Dennis Lawrence (49.) mit 1:0 (0:0).
Trinidad und Tobago ist der WM-Teilnehmer mit der kleinsten Bevölkerungszahl; in dem Land leben rund eine Million Menschen.
Am 9. Dezember werden in Leipzig die acht WM-Gruppen ausgelost.
Die 32 Teilnehmer an der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Überblick:
Europa (Gastgeber + 13 Teilnehmer)
Deutschland, England, Frankreich, Italien, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Serbien-Montenegro, Ukraine, Schweiz, Spanien, Tschechien
Asien (4 Teilnehmer)
Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea
Südamerika (4 Teilnehmer)
Argentinien, Brasilien, Ecuador, Paraguay
Nord- u. Mittelamerika/Karibik (4 Teilnehmer)
Costa Rica, Mexiko, USA, Trinidad/Tobago
Ozeanien (1 Teilnehmer)
Australien
Afrika (5 Teilnehmer)
Angola, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Tunesien (ms)