1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Live-Ticker

7. Juli 2005

Sechs Explosionen in mehreren U-Bahnhöfen und Bussen haben London im Chaos versinken lassen. Es gab Tote und Verletzte. Mehr Informationen im DW-WORLD-Live-Ticker.

https://p.dw.com/p/6tEm
Bild: AP Graphics

Die Londoner Polizei Scotland Yard teilte mit, die Ursache der Explosionen sei noch unklar. Allerdings verdichteten sich Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die Terror-Spekulationen ließen die Aktienkurse in Deutschland und
Europa in den Keller gehen.

Mitglieder der Bahngewerkschaft berichteten, in einem der
Bahnhöfe sei ein Sprengsatz gefunden worden. Die Bahnpolizei nannte dagegen Kurzschlüsse als wahrscheinliche Ursache. Die Polizei bestätigte auch eine Explosion in einem Doppeldeckerbus. Nach Informationen des Nachrichtensenders "Sky News" gab es Explosionen
in drei Bussen.

Bahnhöfe wurden geräumt, Hunderte von Feuerwehrautos und Krankenwagen fuhren vor. Notärzte behandelten auf der Straße Verletzte, Notzelte wurden aufgebaut. Der britische Premierminister Tony Blair ließ sich beim G8-Gipfel in Gleneagles über das Geschehen unterrichten.

Die Ursache für die Zwischenfälle soll eine Überspannung im Stromsystem der U-Bahn gewesen sein. Die Behörden schlossen einen Anschlag aus, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Für Sabotage gebe es keinen Anhaltspunkt, sagte auch eine Sprecherin der U-Bahn.

Auch in mindestens drei Stadtbussen kam es jedoch zu Explosionen. Das Oberdeck eines Doppeldeckerbusses sei völlig zerstört worden, berichtete ein Augenzeuge. Auch dort kamen Medienberichten zufolge mehrere Menschen zu Schaden. Für diese Explosionen fehlen derzeit Erklärungen.

Rettungswagen im Einsatz

Scotland Yard und die Polizei machten bislang keine genaueren Angaben. Der nach Polizeiangaben "schwerwiegende Zwischenfall" mitten im morgendlichen Berufsverkehr war zunächst aus dem Bahnhof Liverpoolstreet im Osten der City gemeldet worden. Danach wurde vom Bahnhof Edgeware Road im Nordwesten Londons ein weiterer Zwischenfall, angeblich ein Zusammenstoß von zwei Zügen, gemeldet. Kurze Zeit später teilte die U-Bahn-Verwaltung mit, dass der gesamte U-Bahnverkehr stillgelegt worden sei.

Die Polizei riegelte die wichtigsten Stationen ab. "Dort laufen Verletzte herum", sagte ein Sprecher. Rettungswagen rasten zu vielen Bahnhöfen. Viele Züge blieben in den Tunneln stecken, die Fahrgäste mussten sich zu Fuß in Sicherheit bringen. Einige Menschen kamen mit blutenden Wunden und von Ruß geschwärzten Gesichtern aus den Bahnhöfen.

Terrorängste an Börsen

An den Finanzmärkten löste der Zwischenfall Terrorängste aus. Die Aktienkurse brachen europaweit ein, während die bei Anlegern als "sicherer Hafen" geltenden Anleihen stark zulegten. "Da scheinen einige Leute jetzt die Nerven zu verlieren", sagte ein Händler zum Rückgang des Dax um mehr als zwei Prozent. Das Pfund Sterling fiel zum Euro auf 68,31 Pence und notierte so niedrig wie seit einem Monat nicht mehr. (mas)

Weitere Informationen folgen.