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Livni: "es reicht" – Israel plant harte Militärschläge gegen Hamas

25. Dezember 2008

Sechs Monate hielt der Waffenstillstand zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel. Nach den jüngsten Raketenangriffen durch die Islamisten plant Tel Aviv schwere Luftangriffe und Bodeneinsätze in Gaza.

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Ende der Waffenruhe: islamistische Kämpfer zielen in der Nähe von Gaza-Stadt mit Raketen auf Israel (24.12.2008, Quelle: AP)
Ende der Waffenruhe: islamistische Kämpfer aus Gaza zielen auf IsraelBild: AP

Angesichts der andauernden Raketenangriffe militanter Palästinenser auf das israelische Grenzgebiet, bereitet Israel harte Militärschläge gegen die radikalislamische Hamas vor. Knapp eine Woche nach Ende einer sechsmonatigen Waffenruhe im Gazastreifen habe die Armee grünes Licht für eine Serie von Operationen erhalten, berichteten israelische Medien am Donnerstag (25.12.2008). Darunter seien schwere Luftangriffe auf Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad sowie punktuelle Bodeneinsätze.

"Hamas muss gestoppt werden"

Ein Palästinenser besichtigt, was eine palästinensische Rakete mit seinem Haus gemacht hat (24.12.2008, Quelle: AP)
Diese Rakete schlug versehentlich nicht in Israel, sondern in einem Haus in Gaza einBild: AP

Die israelische Regierung will nach den Worten von Außenministerin Zipi Livni der Herrschaft der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen ein Ende setzen. "Es reicht! Die Situation wird sich ändern", sagte Livni am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak in Kairo. "Leider" kontrolliere die Hamas den Gazastreifen, "und die Hamas hat sich entschlossen, Israel ins Visier zu nehmen", sagte Livni. "Das muss gestoppt werden, und das werden wir tun." Die Hamas müsse verstehen, dass das Streben Israels nach Frieden nicht bedeute, "dass Israel diese Situation noch länger akzeptiert".

Zipi Livni und Mubarak wollten sich nach israelischen Medienberichten um eine Erneuerung der im Juni unter ägyptischer Vermittlung ausgehandelten Waffenruhe bemühen, damit die Gewalt im Gazastreifen nicht weiter eskaliere.

Keine Besetzung des Gazastreifens

Eine Wiederbesetzung des Gazastreifens sei von Israel nicht vorgesehen, berichteten die Medien unter Berufung auf Militärs. Man wolle schrittweise den Druck erhöhen, um Hamas zum Stopp der Raketenangriffe zu zwingen. Die Einsätze sollten beginnen, sobald das Wetter dies erlaube.

Israelis nach einem Angriff bei der südisraelischen Stadt Netivot (24.12.2008, Quelle: AP)
Israelis nach einem Angriff bei der südisraelischen Stadt NetivotBild: AP

Militante Palästinenser hatten am Mittwoch mehr als 60 Kassam-Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Es gab keine Verletzten, zahlreiche Menschen erlitten jedoch einen Schock. Die Hamas erklärte, die Angriffe seien eine Antwort auf den Tod dreier ihrer Kämpfer am Dienstagabend bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten am Nordrand des Gazastreifens.

Die Hamas hatte am vergangenen Freitag einen sechsmonatigen Waffenstillstand auslaufen lassen. Seitdem verstärkten sich wieder die Raketenangriffe vom Gazastreifen auf israelische Gebiet. Israels Vereidigungsminister Ehud Barak hatte am Mittwochabend gesagt, dafür werde die Hamas einen "hohen Preis" zahlen. (mag)