Champions League Auslosung
25. August 2011Gerade hat sich der FC Bayern für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert, da kommen schwierige Aufgaben auf den Rekordmeister zu: Mit dem FC Villareal, SSC Neapel und Manchester City erwarten die Bayern Teams aus drei europäischen Topligen in der Gruppe A. "Andere Mannschaften hätten mir besser gefallen", gab Sportdirektor Christian Nerlinger zu. "Das ist die schwerste Gruppe der gesamten Auslosung", stellte Trainer Jupp Heynckes fest.
Auch die beiden anderen Bundesligisten Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund müssen sich jeweils mit englischen Teams messen. Leverkusen erwischte in der Gruppe E den englischen Vizemeister FC Chelsea, den spanischen Dritten FC Valencia und Außenseiter KRC Genk aus Belgien. "Das ist kein leichtes Programm – zwar angenehm zu bereisen, aber schwer zu bespielen", erklärte Trainer Robin Dutt. Meister Borussia Dortmund blieb die befürchtete "Hammergruppe" erspart. Bei ihrem Comeback in der Königsklasse müssen die Dortmunder gegen den englischen Meisterschafts-Vierten FC Arsenal, Frankreichs Vizemeister Olympique Marseille und dem griechischen Meister Olympiakos Piräus antreten. "Wir sind zufrieden. Arsenal ist der Topfavorit, die anderen drei begegnen sich auf Augenhöhe", sagte Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Erfolgreiches Nachsitzen gegen Zürich
Der FC Bayern hatte sich als Tabellendritter zunächst in der Play-off-Runde für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren müssen. Nach dem 2:0-Hinspielerfolg in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Zürich ließ der deutsche Rekordmeister auch im Rückspiel in der Schweiz einen 1:0 (1:0)-Sieg folgen. Damit ist der deutsche Rekordmeister seinem großen Ziel, der Teilnahme am Champions-League-Finale im heimischen Münchener Stadion am 19. Mai 2012, ein kleines Stückchen näher gekommen.
Müder Kick bei hohen Temperaturen
Das Play-off-Rückspiel beim FC Zürich konnte allerdings über die gesamten 90 Minuten den Charakter eines Freundschaftsspiels nicht ablegen. Schuld daran waren die klare Ausgangslage aus dem Hinspiel in München und das Wetter: Nach Temperaturen jenseits der 30 Grad im ausverkauften Züricher Letzigrund-Stadion folgte starker Regen. Hatten die Gastgeber in der Anfangsphase der Partie noch die Hoffnung des Außenseiters, sorgte Mario Gomez schon nach sieben Minuten für glasklare Verhältnisse. Der Bayern-Stürmer traf nach schöner Vorarbeit von Thomas Müller, der für den wegen Rückenschmerzen geschonten Star Arjen Robben über rechts stürmte.
Der als Regisseur aufgebotene Toni Kroos schickte WM-Torschützenkönig Müller auf dem rechten Flügel steil, dieser übersprintete seinen Gegenspieler Ricardo Rodriguez und passte in die Mitte zu Gomez. Der Torjäger drang mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein und schlenzte die Kugel links unten zur 1:0-Führung der Gäste ins Tor. Und das war`s. Der FC Zürich steckte zwar nicht auf, die Bayern aber waren meist Herr der Lage, allerdings ohne Glanzlichter zu setzen. Zürich hatte Chancen wie durch den früheren Berliner Amine Chermiti (5.) oder Rodriguez' Freistoß (24.), doch Torhüter Manuel Neuer musste beide Male nicht eingreifen. Gomez vergab Sekunden vor der Pause noch eine gute Möglichkeit zum 2:0.
Ergebnisverwaltung nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel tat der FC Bayern nur das was nötig war, um das Ergebnis sicher nach Hause zu bringen und das gelang. Die Schweizer bemühten sich zwar frühzeitig den Anschluss zu erzielen, aber gegen die gut gestaffelte Bayern-Defensive gab es so gut wie kein Durchkommen. Zürich war sehr engagiert, die Münchener behielten aber ohne große Anstrengungen die Kontrolle. Admir Mehmedi hatte die einzige gute Möglichkeit der Gastgeber im zweiten Durchgang, als die Bayern-Abwehr einmal unaufmerksam war. Die auffälligsten Akteure beim deutschen Rekordmeister waren neben dem Torschützen Mario Gomez, Bastian Schweinsteiger und Luiz Gustavo.
Insgesamt hat der FC Zürich seine Leistung gebracht, mehr war eben gegen die Bayern nicht drin. Den Münchenern war anzumerken, dass eben der ganz große Druck fehlte und man hatte den Eindruck, dass sie schon das nächste Ligaspiel in Kaiserslautern im Kopf hatten und kein Verletzungsrisiko eingehen wollten. Doch der erwartet ungefährdete Auswärtssieg geht absolut in Ordnung. Bayern-Coach Jupp Heynckes meinte nachher gewohnt nüchtern: "Wichtig war die frühe Führung zum 1:0, da stand es zusammengerechnet 3:0. Da war die Anspannung nicht mehr ganz so groß. Es ist für den FC Bayern sehr wichtig, in der Gruppenphase zu stehen." Auch der für den Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez in der 75. Minute eingewechselte Zweitliga-Torschützenkönig Nils Petersen sagte völlig unaufgeregt: "Wir haben die Pflicht erfüllt, das ist das Wichtigste. Für die Auslosung haben wir keinen Wunschgegner, wir müssen alle schlagen."
Trainer Heynckes und die Königsklasse
Und so hatte der Trainer des FC Bayern, Jupp Heynckes, gut lachen, denn er schaffte es, sich innerhalb von drei Monaten mit gleich zwei Vereinen für die Champions League zu qualifizieren. In der letzten Saison machte er noch als Coach des Vizemeisters Bayer Leverkusen die direkte Qualifikation für die Königsklasse perfekt. Jetzt zog er mit dem deutschen Rekordmeister über die Play-off-Spiele nach. Die Teilnahme an der Gruppenphase bringt den Bayern Einnahmen von mindestens 20 Millionen Euro. Der erste Spieltag findet am 13./14. September statt.
Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops
Die deutschen Gruppen im Überblick:
Gruppe A
Bayern München
FC Villarreal
Manchester City
SSC Neapel
Gruppe E
Bayer Leverkusen
FC Chelsea
FC Valencia
KRC Genk
Gruppe F
Borussia Dortmund
FC Arsenal
Olympique Marseille
Olympiakos Piräus