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Lufthansa beschließt Kapitalerhöhung

20. September 2021

Umfangreiche Staatshilfen haben die Lufthansa in der Corona-Krise vor der Pleite bewahrt. Um das Geld bald zurückzahlen zu können, will der Konzern mit der Ausgabe neuer Aktien mehr als zwei Milliarden Euro einsammeln.

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Lufthansa-Maschinen auf dem Hauptstadtflughafen BER
Lufthansa-Maschinen auf dem Hauptstadtflughafen BERBild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Der Bruttoemissionserlös soll 2,14 Milliarden Euro betragen, wie das MDax-Unternehmen in Frankfurt am Main mitteilte. Der Bezugspreis liege bei 3,58 Euro je neuer Aktie. Die neuen Papiere sollen den Aktionären voraussichtlich vom 22. September bis 5. Oktober angeboten werden. 

"Die Kapitalerhöhung dient der Stärkung der Eigenkapitalbasis des Konzerns", erklärte die Lufthansa. Der Erlös solle unter anderem zur Rückzahlung von Hilfen dienen, die das Unternehmen in der Corona-Krise vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalten hatte. So sollen die beiden Stillen Einlagen, von denen der Konzern 2,5 Milliarden Euro in Anspruch genommen hat, bis Ende des Jahres zurückgezahlt werden. 

Rettungspaket nur teilweise genutzt

Die Lufthansa hatte in der Corona-Krise mit der Bundesregierung und der EU-Kommission ein insgesamt neun Milliarden Euro schweres staatliches Rettungspaket ausgehandelt - drei Milliarden Euro als Darlehen der staatlichen Förderbank KfW und sechs Milliarden Euro aus dem WSF.

Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr
Carsten Spohr ist Vorstandsvorsitzender der LufthansaBild: picture-alliance/SVEN SIMON/M. Ossowski

Erst kürzlich hatte Unternehmenschef Carsten Spohr betont, er wolle die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen noch mit der derzeitigen Bundesregierung regeln. Einen Kredit der KfW in Höhe von einer Milliarde Euro hat die Lufthansa bereits zurückgezahlt.

Spohr erwartet harten Winter

Inzwischen laufen die Geschäfte der Airline wieder deutlich besser. Allerdings warnte Spohr unlängst vor dem Hintergrund einer möglichen vierten Corona-Welle vor einem erneut schwierigen Geschäft im Winter. Die Fluggesellschaft bereite sich auf einen "langen, kalten Winter" vor, sagte er Ende August.

Die Rückzahlung aller Staatshilfen gilt auch als Voraussetzung für weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften. Solange die Unternehmen der Branche staatlich gestützt werden, sind ihnen Zusammenschlüsse untersagt.

gri/wa (dpa, afp, rtr)