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Lufthansa streicht hunderte Flüge

21. März 2013

Flugreisende in Deutschland müssen mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Lufthansabeschäftigten zu Warnstreiks im Tarifkonflikt aufgerufen.

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Lufthansa-Maschinen auf dem Frankfurter Airport (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Arbeitsniederlegungen soll es vor allem an den Flughäfen in Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg geben. Protestaktionen soll es zudem in München, Düsseldorf, Köln/Bonn und Norderstedt geben. Die Gewerkschaft will damit in den laufenden Tarifverhandlungen der Lufthansa vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde am Freitag in Frankfurt am Main den Druck auf den Konzern erhöhen.

Die Lufthansa wird wegen des angekündigten Streiks ihren Flugplan am Donnerstag drastisch eindampfen. "Wir streichen wegen des Streiks nahezu alle Flüge in Deutschland und Europa", kündigte ein Konzernsprecher an. Eine im Internet veröffentlichte Liste umfasst rund 480 Verbindungen, die gestrichen wurden. Langstreckenflüge von Frankfurt, München und Düsseldorf sollten nach Möglichkeit stattfinden, hieß es.

Betroffenen biete Lufthansa an, kostenfrei zu stornieren oder umzubuchen. Germanwings, ein Tochter-Unternehmen der Lufthansa, muss wegen der Warnstreiks nach eigenen Angaben keine Flüge streichen. Allerdings sei am Donnerstag mit Verzögerungen bei der Abfertigung sowie mit Verspätungen zu rechnen, teilte Germanwings mit.


Arbeitgeber blocken ab

In der ersten Gesprächsrunde hätten die Arbeitgeber einen "völlig inakzeptablen Forderungskatalog" vorgelegt, erklärte Christine Behle, Mitglied im Bundesvorstand von Verdi. Dieses habe neben einer Nullrunde bis Januar 2015 auch eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde vorgesehen. Gleichzeitig sollen laut Verdi bis Januar 2015 auch Steigerungsstufen bei den Mitarbeiterentgelten ausgesetzt werden. Vorgesehen sei daneben, dass Teile der Bezahlung der Mitarbeiter vom Geschäftserfolg abhängig gemacht werden. Verdi habe diese Forderungen abgelehnt.

Lufthansa: Sparen auf Rezept

Die Tarifverhandlungen bei der Lufthansa hatten Ende Februar begonnen. Verdi fordert für rund 33.000 Beschäftigte des Konzerns 5,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft will daneben Verbesserungen für die Auszubildenden der Fluggesellschaft. Auch das Thema Beschäftigungssicherheit steht für die Gewerkschaft auf der Tagesordnung.

Airline auf Sparkurs

Die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft, durchläuft derzeit ein Sparprogramm. Der Konzern will unter anderem weltweit 3500 Stellen streichen, vor allem in der Verwaltung. Dadurch soll zusammen mit anderen Schritten das Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr um 1,5 Milliarden Euro verbessert werden.

qu/re (dpa, afp, rtr)