Löw bleibt Fußball-Bundestrainer
30. November 2020Bundestrainer Joachim Löw soll die deutsche Nationalmannschaft zur EM im kommenden Sommer führen und auch seinen bis zur WM 2022 laufenden Vertrag erfüllen. Der 60-Jährige dürfe "den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung uneingeschränkt fortsetzen", heißt es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Gemeinsam geht der Blick zielgerichtet und fokussiert auf die weitere EM-Vorbereitung im nächsten Jahr."
Die Zukunft des seit 2006 amtierenden Bundestrainers stand seit der geschichtsträchtigen 0:6-Schmach gegen Spanien vor zwei Wochen auf der Kippe. Das DFB-Präsidium hatte ihn danach zur Analyse und inneren Einkehr aufgefordert.
"Offener und intensiver Austausch"
Löw hatte sich nach mehreren starken Turnieren 2014 mit dem WM-Titel in Brasilien gekrönt. Ab dem WM-Vorrundenaus als Titelverteidiger in Russland 2018 wuchs jedoch die Kritik. Der Bundestrainer vollzog während der EM-Qualifikation für das im Sommer 2021 bevorstehende Turnier einen Umbruch und sortierte unter anderem das Trio Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller aus. Nach der Klatsche von Sevilla geriet Löw unter Druck wie nie zuvor.
Vor dem Präsidialausschuss mit Keller, den beiden Vize-Präsidenten Peter Peters und Rainer Koch sowie Schatzmeister Stephan Osnabrügge durfte sich Löw nun erklären. Nur Keller-Gegenspieler Friedrich Curtius fehlte, der Generalsekretär ist krankgeschrieben. Der DFB sprach von einem "offenen, konstruktiven und intensiven Austausch" über die aktuelle Lage.
Dienstältester Nationaltrainer weltweit
"Die Mitglieder des Präsidialausschusses stellten übereinstimmend fest, dass die hochqualitative Arbeit des Trainerstabes, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen zählen", heißt es weiter. Ein einzelnes Spiel könne und dürfe nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein.
Die EM 2021 wird für Löw das siebte große Turnier als Chefcoach und einen weiteren alleinigen Rekord bedeuten. Der Coach, der 189 Länderspiele begleitete und länger im Amt ist als alle anderen derzeitigen Nationaltrainer weltweit, könnte damit im kommenden Sommer sogar die Marke von 200 Länderspielen knacken.
rb/ck (dpa, SID)