Maas: Klimawandel gefährdet den Weltfrieden
25. Januar 2019Wenn es um die Sicherung von Frieden geht, denken nur wenige an den Klimawandel. Doch bei seinem ersten Auftritt im UN-Sicherheitsrat verweist Außenminister Heiko Maas (Artikelbild) auf den Zusammenhang zwischen beiden Themen. "Der Klimawandel ist real. Er wirkt global. Und er wird immer mehr zur Gefahr für Frieden und Sicherheit", so Maas bei seiner Premiere im wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Es müsse daher "Routine werden", in allen Konfliktsituationen auch den Faktor Klima zu berücksichtigen. Als Beispiel führte Maas unter anderem die Sahelzone an, wo Konflikte zunähmen, weil Wasser und Land für den Ackerbau immer knapper würden.
Russland: Debatte ist überflüssig
"Im Irak untergräbt die Wasserknappheit die Perspektive auf nachhaltigen Frieden, in Afghanistan und im Jemen sinken die Grundwasserspiegel dramatisch", ergänzte der SPD-Politiker in seiner auf Englisch gehaltenen Rede. Sobald die Lebensgrundlage für Millionen Menschen schwinde, bilde diese Entwicklung den Nährboden für Extremismus und Terror. "Deshalb gehört die Debatte über die sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels hierher, in den Sicherheitsrat", betonte Maas.
Zudem es sei wichtig, Gebiete, die besonders von Klimaveränderungen betroffen sind, "mit schnell wirkenden Sofortmaßnahmen" zu unterstützen, sagte der Minister mit Blick auf einige Inselstaaten, für die der steigende Meeresspiegel und verheerende Hurrikans schlicht existenzbedrohend seien.
Das Thema Klimawandel und Sicherheit ist ein Schwerpunkt der deutschen Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat, die mit dem Jahreswechsel begann und bis Ende 2020 dauert. Ob sich der Sicherheitsrat hier zu konkreten Beschlüssen durchringen kann, ist aber ungewiss. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte in der Debatte, es sei "überflüssig und kontraproduktiv", sich im Sicherheitsrat mit diesen Fragen zu befassen. Andere UN-Gremien seien dafür besser geeignet.
djo/uh (afp, dpa)