Maas stellt Soldaten auf langen Mali-Einsatz ein
27. Februar 2019Außenminister Maas hat die Bundeswehrtruppe in Mali auf einen langen Einsatz in dem westafrikanischen Land eingestellt. Bei einem Besuch der deutschen Soldaten der UN-Friedenstruppe MINUSMA in Gao sprach er von einem "sehr gefährlichen Einsatz". Der Friedensprozess zwischen der Regierung und Rebellengruppen werde immer wieder von Terroristen torpediert. "Dagegen müssen wir uns durchsetzen, deshalb braucht man hier wohl auch einen langen Atem." In dem UN-Militärlager in Gao am Rande der Sahara beteiligen sich etwa 700 deutsche Soldaten an der UN-Blauhelmtruppe.
Präparierte Leiche explodiert
Wie gefährlich die Mission ist, zeigte sich bei einem Anschlag im Landesinneren. In Diankabou - rund 450 Kilometer östlich vom Stützpunkt in Gao - wurden bei einer Explosion einer mit Sprengstoff präparierten Leiche mindestens 17 Menschen getötet. 15 weitere wurden verletzt. Der Sprengsatz sei in einem getöteten Mann versteckt gewesen, sagte ein örtlicher Abgeordneter. Bei den Toten und Verletzten handelte es sich Zivilisten. Die Methode sei typisch für Dschihadisten in der Region, die auf diese Weise die größtmögliche Zahl von Anschlagsopfern erzielen wollten, sagte ein Sicherheitsvertreter.
Maas auf Afrikareise
Auch auf dem zweiten Bundeswehr-Stützpunkt in Mali etwa 900 Kilometer weiter südlich in Koulikoro nahe der Hauptstadt Bamako wurde am Sonntag ein schwerer Anschlag verübt. Das Lager der EU-Ausbildungsmission EUTM wurde mutmaßlich von islamistischen Terroristen mit Autobomben und Handfeuerwaffen attackiert. Nach Bundeswehrangaben wurden drei malische Soldaten verletzt.
Maas stellte der Bundeswehr zusätzlichen Schutz in Aussicht, falls dies nötig sei. Man werde alles dafür tun, dass die Soldaten mit der "bestmöglichen Ausrüstung und bestmöglichen Infrastruktur" für ihre Sicherheit sorgen könnten. Islamistische Milizen sind vor allem im Norden des Landes aktiv, gerade auch in der Gegend um Gao. Der Süden Malis, wo der Anschlag verübt wurde, galt hingegen bisher als relativ sicher. Der Norden Malis war 2012 vorübergehend in die Hände von Rebellen gefallen und konnte nur durch eine französische Intervention zurückerobert werden.
Maas befindet sich seit Montag auf einer fünftägigen Reise durch drei afrikanische Länder. Vor Mali hatte er Gespräche in Sierra Leone und Burkina Faso geführt.
nob/stu (dpa, ap, afp)