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Magdeburg kämpft gegen die Flut

9. Juni 2013

Das Rekordhochwasser der Elbe drückt in Magdeburg auf 20 Kilometern gegen die aufgeweichten Deiche. Und der Scheitelpunkt der Flut hat die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt noch gar nicht erreicht.

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Das steigende Hochwasser der Elbe überflutet die Zollstraße in Magdeburg (Foto: dpa)
Magdeburg - HochwasserBild: picture-alliance/dpa

Die Hochwasserlage in dem Bundesland spitzt sich weiter dramatisch zu. In Magdeburg arbeiten Rettungskräfte, Soldaten und freiwillige Helfer mit Hochdruck daran, durchweichte Deiche zum Schutz gegen die Elbe zu verstärken. Der Fluss führt so viel Wasser wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen und wird erst an diesem Sonntag seinen höchsten Stand erreichen. Ein ganzer Stadtteil droht vollzulaufen, die Bürger wurden dringend aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Betroffen sind etwa 2800 Menschen. Der Strom ist vorsorglich abgeschaltet worden.

Bundeswehr im Hochwasser-Einsatz im Magdeburger Stadtteil Rothensee (Foto: dpa)
Bundeswehr im Hochwasser-Einsatz im Magdeburger Stadtteil RothenseeBild: picture-alliance/Citypress24

Nicht nur die Elbe drückt mit gewaltigen Wassermassen nach Norden. In den Fluss mündet südlich von Magdeburg auch die Saale, die extrem viel Wasser mit sich führt. In dem Mündungsgebiet wurden mehrere Dörfer zwangsevakuiert. In der Nähe der Ortschaft Groß Rosenburg droht ein Deich zu brechen.

Flussabwärts rüsten sich Gemeinden in Mecklenburg und Niedersachsen gegen das Hochwasser, das an manchen Orten schon jetzt schlimmer ist, als im Jahr 2002 das sogenannte Jahrhunderthochwasser. Experten korrigierten ihre Prognosen für Norddeutschland deutlich nach oben. Die Rettungskräfte in den betroffenen Ländern werden von 11.000 Soldaten unterstützt. Auch Angehörige der niederländischen und französischen Streitkräfte sind im Einsatz.

Wo das Wasser geht, bleibt stinkender Schlamm

Nach kräftigen Regenfällen gibt es auch noch in Bayern Überschwemmungen. Dort richtet etwa die Donau große Schäden an. Betroffen sind auch Österreich, die Slowakei und Ungarn sowie Tschechien. Dort tritt nicht nur die Elbe, sondern auch die Moldau über die Ufer.

Wo das Wasser schon wieder abfließt, bleiben stinkender Schlamm und Sperrmüllberge zurück. Die Anwohner stehen fassungslos und schockiert vor den Trümmern ihrer Existenz. Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach den Flutopfern, man werde beim Wiederaufbau alles tun, was menschenmöglich sei: "Deutschland steht in bewundernswerter Weise zusammen in diesen Tagen - und das soll auch so bleiben." Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble deutete in der "Passauer Neuen Presse" an, dass die Hilfen für Flutopfer aufgestockt werden könnten. Bisher hat der Bund 100 Millionen Euro Soforthilfe zugesagt.

Rekordpegel in Sachsen-Anhalt

rb/sc (afp, dpa, rtr)