Mainz entlässt Schmidt
22. Mai 2017Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat sich von Trainer Martin Schmidt getrennt."Wir brauchen einen neuen Impuls. Und für uns ist auch die mittelfristige Planung wichtig. Martin Schmidt hätte seinen Vertrag nach 2018 nicht verlängert", sagte Manager Rouven Schröder. In einer Klubmitteilung ist von einer "gemeinsamen Entscheidung" die Rede. Die Nachfolge des Schweizers sei noch nicht geregelt. "Es gibt auch kein Zeitfenster", sagte Schröder. Auch die Co-Trainer Peter Perchtold und Sören Hartung werden den FSV verlassen.
Als ein Nachfolge-Kandidat gilt der bisherige U23-Trainer Sandro Schwarz. Der 38-Jährige ist zwar mit der 2. Mannschaft der Mainzer aus der 3. Liga abgestiegen, genießt aber intern ein hohes Ansehen. Eine Beförderung des U23-Trainers wäre in Mainz nichts Neues: Den gleichen Karriereschritt machten zuvor beim FSV schon Schmidt und auch der heutige Dortmunder Coach Thomas Tuchel.
Der Schweizer Schmidt war 2015 auf Kasper Hjulmand gefolgt, sein Vertrag beim FSV lief ursprünglich bis zum 30. Juni 2018. Schmidts Mannschaft war in der Rückrunde immer weiter in den Abstiegskampf gestürzt. Erst der 4:2-Derby-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am vorletzten Spieltag sicherte dem Klub den Klassenverbleib. Manager Schröder kündigte damals Gespräche mit Schmidt nach Saisonende an.
Zeichen auf Abschied
Nach der 0:2-Niederlage am Samstag in Köln hatte sich abgezeichnet, dass Schmidt beim Bundesliga-15. kaum noch eine Zukunft hat. 17 Niederlagen sind ein Vereinsnegativrekord. Und mit nur 37 Punkten erlebten die 05-er die zweitschwächste Saison im Fußball-Oberhaus seit dem Aufstieg 2009. Nach dem unglücklichen 2:3 gegen RB Leipzig am 27. Spieltag war bereits heftig über eine Ablösung Schmidts spekuliert worden, doch Schröder hielt an ihm fest und gab ihm eine Jobgarantie bis zum Ende der Saison.
"Martin Schmidt hat einen tollen Job gemacht und diesen Verein geprägt. Er hat den Verein in einer schwierigen Situation übernommen und danach direkt in die Europa League geführt", sagte Schröder. "Mit dem Klassenerhalt hat er jetzt noch einmal so etwas wie eine Mission erfüllt."
ck/asz (dpa, sid)