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Erfolge im Kampf gegen Malaria

13. Dezember 2016

Der jährliche Malaria-Bericht der WHO gibt Anlass zur Hoffnung. Denn die Seuche lässt sich besiegen - mit genügend Konsequenz. Aber es gibt auch eine Warnung: Der Kampf ist längst nicht vorbei.

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Asiatische Tigermücke
Bild: picture-alliance/dpa/James Gathany/Centers for Disease Control and Prevention's

Es gibt zumindest schon mal eine positive Nachricht in dem diesjährigen Welt-Malaria-Bericht der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO): Es ist möglich, Malaria auszurotten. Das haben viele Länder nun gezeigt: Zehn Staaten ist es gelungen, die Zahl der Infektionsfälle im Jahr 2015 auf weniger als 150 Fälle zu drücken. Weitere neun hatten nur zwischen 150 und 1000 Fällen registriert. Also hofft die WHO, dass es absolut realistisch sei, die Seuche in mindestens zehn Ländern - möglicherweise auch in mehr - bis 2020 komplett auszurotten. Zahlreiche von ihnen wurden bereits 2016 für Endemie-frei erklärt.

Pedro Alonso, Direktor des Malaria-Programms der WHO sagte in einem Briefing vor der Vorstellung des Berichts am Dienstag, dass die Versorgung von Schwangeren und Kindern ein Schlüssel zum Erfolg gewesen sei. "Wichtig ist der Zugang zu Diagnostik, sodass dann die Behandlung in medizinischen Einrichtungen beginnen kann", so der Mediziner.

Gabun Albert-Schweitzer Klinik Ärztin im Labor
Eine frühe Diagnose, wie hier in Gabon, ist entscheidend, um zu erkennen, ob es sich um Malaria oder eine Virusinfektion handeltBild: DW/G. Manco

Unterm Schnitt kann die WHO durchaus Erfolge verbuchen. Alonso listet einige davon auf: "Ein 77-prozentiger Rückgang der Infektionszahlen über die letzten fünf Jahre. Eine Verfünffachung des Anteils von Frauen, die drei Dosen einer präventiven medizinischen Behandlung während ihrer Schwangerschaft erhalten haben und eine signifikante Steigerung bei der Versorgung mit Insektizid-behandelten Bettnetzen für gefährdete Bevölkerungsgruppen."

2015: 212 Millionen Infektionen, 429.000 Todesopfer

Und trotzdem dürften die Erfolge indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass es erhebliche Lücken in der Versorgung und Vorsorge gibt, insbesondere in Subsahara-Afrika. Die Verbesserungen werden von der noch immer viel zu hohen Zahl an Malaria-Opfern überschattet: "Wir haben noch immer weit mehr als 400.000 Todesfälle jedes Jahr aufgrund von Malaria und mehr als 200 Millionen Infektionen weltweit. Es ist also nicht an der Zeit, sich zurückzulehnen. Wir stehen vor großen Versorgungslücken", betont Alonso. 

Die Strategie der WHO zur Ausrottung der Malaria hat zum Ziel, bis zum Jahr 2020 die Malariafälle um 40 Prozent zu reduzieren - im Vergleich zu 2015. Leider fehlen in vielen Ländern aber die Fähigkeiten, dieses Ziel zu verfolgen. Nach Angaben des WHO-Berichts sind weniger als die Hälfte der 91 Malaria-betroffenen Staaten dieser Welt auf dem richtigen Weg, um dieses Ziel zu erreichen. 

2016_12_13_Karte_Welt-Malaria-Bericht

"Um die verbleibenden Lücken zu schließen braucht die Welt finanzielle Ressourcen", sagt der WHO Malaria Experte. "Und hier ist die Nachricht leider nicht so gut. In den letzten fünf Jahren stagniert die Finanzierung der Anti-Malaria-Programme. Das gilt sowohl für Drittmittel von Spendern und aus Geberländern als auch für die Mittel, die die betroffenen Staaten selbst zur Verfügung stellen." 

Eine Impfung ist kein Ersatz für ein Bettnetz

Die Einführung einer Anti-Malaria-Impfung könnte einiges ändern. Die WHO wird einen potenziellen Impfstoff namens RTS,S im kommenden Jahr im Rahmen von Pilotprojekten in drei  afrikanischen Ländern südlich der Sahara ausgeben.

Das Mittel wirkt gegen den weltweit tödlichsten der Malaria-Parasiten - eine Form, die in Afrika am stärksten verbreitet ist. Aber die Impfung ist nicht perfekt. Sie bietet nur einen teilweisen Schutz. Bis auf weiteres bleibt die beste Vorsorge - besonders für Kinder - das Bettnetz - in Kombination mit zielgerichtet eingesetzten Insektiziden.