Malaysias Ex-Premier muss in Haft
23. August 2022Der frühere Regierungschef Malaysias, Najib Razak scheiterte in letzter Instanz mit dem Versuch, gegen das Urteil von Juli 2020 vorzugehen. Zudem wurde eine Geldstrafe von umgerechnet rund 47 Millionen Euro gegen ihn bestätigt.
Die Nachrichtenagentur Bernama zitierte den Ex-Premier mit den Worten, er habe das Gefühl, kein gerechtes Verfahren bekommen zu haben. In dem Prozess ging es um umgerechnet 9,4 Millionen Euro, die aus einem Staatsfonds auf ein Privatkonto geleitet worden sein sollen. Najib hatte stets jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen und betont, er sei von betrügerischen Finanzberatern in die Irre geführt worden.
Kaum Chancen auf ein politisches Comeback
Mit dem jetzigen Urteil dürften die Chancen für ein politisches Comeback des 69-Jährigen in dem südostasiatischen Land stark gesunken sein. Najib verließ das Gericht, von seiner Frau Rosmah und zwei Kindern begleitet, mit düsterem Blick. Nach Angaben seiner Schwiegertochter wurde er umgehend in das Kajang-Gefängnis südlich der Hauptstadt Kuala Lumpur gebracht.
Das abschließende Urteil in dem Prozess fiel vier Jahre nach der Wahlniederlage von Najibs Partei, die lange in Malaysia an der Macht war. Dem einstigen Premier wurde vorgeworfen, gemeinsam mit Verwandten und Vertrauten aus dem Staatsfonds 1MDB insgesamt Beträge in Milliardenhöhe unterschlagen zu haben. Das Geld soll in Immobilien und Kunstwerke investiert worden sein. Im Juli 2020 war Najib dann wegen Machtmissbrauchs und Geldwäsche verurteilt worden.
hf/jj (afp, dpa)