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Politik

Manchester: Queen trifft verletzte Kinder

25. Mai 2017

Queen Elizabeth II. hat mehrere Kinder besucht, die beim Terroranschlag von Manchester verletzt wurden. Unterdessen verunsicherte ein neuer Großalarm die Bevölkerung der Stadt.

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UK Queen Elizabeth besucht bei Anschlag verletzte Kinder in Manchester
Bild: picture alliance/empics/P. Byrne

Polizei in Manchester geht von Terror-Netzwerk aus

Die Königin besuchte drei Kinder im Krankenhaus von Manchester, die 15-jährige Millie Robson, die 14-jährige Evie Mills und die 12 Jahre alte Amy Barlow. Sie sei geschockt von dem Anschlag. Gleichzeitig bewundere sie, mit wie viel Menschlichkeit und Leidenschaft die Menschen in der Stadt reagiert hätten, betonte die Queen.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Montagabend inmitten von Besuchern eines Popkonzerts im nordwestenglischen Manchester in die Luft gesprengt. 22 Menschen wurden getötet und 64 verletzt, davon viele schwer. Unter den Toten und Verletzten sind zahlreiche Kinder und Jugendliche. Verübt wurde der Anschlag nach den bisherigen Erkentnnissen von dem libyschstämmigen Briten Salman A. Er soll radikalislamisch motiviert gewesen sein.

Zwischenstation in NRW

Die Polizei fahndet nach Komplizen des 22-Jährigen. Mehrere Menschen wurden verhaftet. Der Selbstmordattentäter ist nach Erkenntnissen der deutschen Sicherheitsbehörden über Düsseldorf zu seinem Anschlag in die britische Stadt gereist. Salman A. sei auf dem Flughafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt umgestiegen und habe sich deshalb "kurze Zeit" in dessen Transit- und Sicherheitsbereich aufgehalten, teilte das Düsseldorfer Polizeipräsidium mit.

"Die intensiven Ermittlungen der NRW-Sicherheitsbehörden haben bisher zu keinen weiteren Erkenntnissen für Kontakte des Tatverdächtigen nach NRW geführt", erklärten die Beamten. Zuvor hatte der "Focus" unter Berufung auf Sicherheitskreise in Berlin berichtet, dass eine Spur des Attentäters nach Deutschland führe.

In internationalen Fahndungssystemen war Salman A. laut "Focus"-Informationen namentlich nicht erfasst. Er sei auch auf keiner Beobachtungsliste verzeichnet gewesen, auf der Reisebewegungen verdächtiger Islamisten registriert werden.

Eng verflochten

"Die Szene ist international eng verflochten", zitierte der "Focus" einen ranghohen BKA-Experten. Man müsse klären, ob Salman A. in Syrien Leute kennengelernt habe, die er jetzt in Nordrhein-Westfalen oder Hessen getroffen habe.

Drei Tage nach der Terrorattacke gab es unterdessen wieder einen Großalarm in Manchester. Ursache war ein verdächtiges Paket. Mehrere Straßen wurden vorübergehend gesperrt. Die Polizei gab allerdings rasch Entwarnung.

Premierministerin Theresa May betonte, die höchste Terror-Warnstufe bleibe bestehen. Die Bevölkerung solle wachsam sein.  Am Donnerstagmittag gab es eine Schweigeminute im ganzen Land für die Opfer der Attacke.

Kein weiterer Daten-Austausch mit den USA nach Info-Leck

Debatten gibt es nach dem Anschlag über den Umgang der Medien damit. Premierministerin May will US-Präsident Donald Trump persönlich auf die Veröffentlichung von Bildern des Anschlagsorts in Manchester durch US-Medien ansprechen. In Großbritannien wird angenommen, dass US-Geheimdienste Aufnahmen vom Tatort der "New York Times" zugespielt haben.

Nach Informationen der BBC stoppte die Polizei wegen dieser Indiskretionen die Weitergabe ihrer Erkenntnisse zu dem Anschlag an die US-Behörden, obwohl dies unter Partnerländern eigentlich üblich ist. 

Die britische Anti-Terror-Polizei sieht sich durch die Medienenthüllungen in den USA in ihrer Arbeit behindert. Der Austausch "sensibler Informationen" mit Partnerländern beruhe auf Vertrauen, sagte ein Sprecher. "Wenn dieses Vertrauen missbraucht wird, dann untergräbt das unsere Beziehungen." 

Die Briten wiesen auf zwei gravierende Fälle von Indiskretionen hin. Am Dienstagabend hatten US-Medien den Namen des Selbstmordattentäters veröffentlicht, noch ehe die britischen Behörden diese Information an die Öffentlichkeit trugen.

Danach veröffentlichte die "New York Times" Ermittlerfotos von dem Zünder, einem zerfetzten blauen Rucksack sowie von Nägeln und Schrauben aus der Bombe vom Tatort. Auch diese Dokumente waren offenbar Teil des Ermittlungsmaterials, das die britischen Geheimdiensten ihren US-Partnern unter dem Siegel der Vertraulichkeit zukommen ließen.

haz/pg/kle (dpa, rtr, afp)