Putin lässt die Muskeln spielen
30. Juli 2017Rund 50 Kriegsschiffe und U-Boote zogen auf der Newa vorüber - vor den Augen zahlreicher Zuschauer, die der Militärparade in St. Petersburg beiwohnten. Mehr als 5000 Seeleute führten Militärübungen vor. Die bislang größte Marine-Parade Russlands fand anlässlich des Marine-Tages statt, einem russischen Feiertag, der traditionell auf diese Art begangen wird.
Präsident Wladimir Putin nahm persönlich an dem Spektakel teil. In einer Ansprache führte der Staatschef aus, welche Funktionen er den russischen Seestreitkräften künftig zudenkt. Die Marine solle "nicht nur traditionelle Aufgaben lösen, sondern muss auch angemessen auf neue Herausforderungen reagieren", sagte er. Dabei werde sie etwa im Kampf gegen Piraten eingesetzt. Künftig wolle Moskau auch bei der Terrorbekämpfung verstärkt auf die Seestreitkräfte setzen, betonte Russlands Präsident.
Zusätzlich zu der großen Parade in St. Petersburg fanden im ganzen Land kleinere Marineschauen statt, unter anderem vor den Küsten der russischen Exklave Kaliningrad und der annektierten Halbinsel Krim. Zum ersten Mal gab es auch in der syrischen Hafenstadt Tartus eine Parade. Der russische Militärstützpunkt wird von Moskau genutzt, um Nachschub für den Militäreinsatz im syrischen Bürgerkrieg sicherzustellen.
Die Außenpolitik Russlands - unter anderem in Syrien und der Ukraine - ist mit dafür verantwortlich, dass Russland und einige westliche Staaten sich in den vergangenen Jahren immer weiter voneinander entfernt haben. Seit sich die Beziehungen derart verschlechterten, setzt Moskau verstärkt auf Militärmanöver. Bereits Anfang Mai hatte Russland mit einer riesigen Militärparade auf dem Roten Platz an den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg erinnert.
nin/jj (dpa, afp)