Markus Lüpertz: Der "Malerfürst" von einst wird 75
Angeben war sein Markenzeichen, trotzdem zählt Markus Lüpertz zu den bekanntesten deutschen Künstlern. Am 25. April wird einstige "Malerfürst" 75 Jahre alt.
Durchbruch mit Schwarz-Rot-Gold
"Schwarz-Rot-Gold" – Markus Lüpertz' Bild aus dem Jahr 1974 zeigt Relikte des Krieges: Zum gigantischen Stillleben türmen sich Stahlhelm, Uniformmütze, Sturmgewehr und ein römischer Brustpanzer. Mit Bildern wie diesen schafft Markus Lüpertz Anfang der 1970er Jahre den Durchbruch. Seine Motive werden von vielen als verschlüsselte Ikonen deutscher Vergangenheit aufgefasst.
Einbruch im Atelier des "Malerfürsten"
Freud und Leid des selbsternannten "Malerfürsten": Als im Dezember 2015 Diebe in sein Aterlier in Teltow einbrachen und 30 Zeichnungen, Aquarelle, Grafiken und Skulpturen von Markus Lüpertz stahlen, da bescherte das dem Künstler noch einmal mediale Aufmerksamkeit. Über den Verlust war Lüpertz traurig. Er forderte die Diebe zur Rückgabe auf: "Stellt mir sie hin, und dann ist gut."
Späte Retrospektive in Paris
Der Malerfürst musste 74 Jahre alt werden, bis ein großes Museum ihm eine Retrospektive ausrichtete: Das Pariser "Musée d'Art Moderne de la Ville" zeigte die erste umfassende Werkausstellung des Malers, Grafikers und Bildhauers. Zu sehen waren mehr als 140 Gemälde und Skulpturen aus allen Schaffensphasen, darunter die "Gescheiterte Hoffnung" von 1967.
Ein Denkmal für Beethoven
Gut 2,70 Meter ragt diese tonnenschwere Bronzeskulptur in den Himmel. Mit ihr hat Lüpertz dem deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) ein Denkmal gesetzt. Sie steht seit 2014 im Bonner Stadtgarten.
Meister der Selbstinszenierung
Stilecht mit Nadelstreifenanzug, mit Zepter und Siegelring - so kennt man Markus Lüpertz, der sich jahrzehntelang als "Malerfürst" inszenierte, als selbsternanntes Genie. Seinem künstlerischen Erfolg hat das nicht geschadet. Unser Bild zeigt Lüpertz bei der Einweihung seiner Beethoven-Skulptur 2014 in Bonn.
Kunst für die Deutsche Post
Auftragskunst mal anders: Seinen "Mercurius" platzierte Markus Lüpertz vor der Konzernzentrale der Deutsche Post DHL Group in Bonn. Die Erdkugel am Fuße der Merkur-Skulptur sei "Symbol für die weltweite Präsenz und das multi-nationale und multi-lokale Wirken der Deutschen Post", freute sich der damalige Konzernchef Klaus Zumwinkel.
Künstlerfenster für die Kirche
Mit dem Rücken zur Kamera betrachtet der Künstler sein Werk. Für die Kölner Kirche Sankt Andreas wurden zwölf Fenster nach seinen Entwürfen gestaltet. 2013 war das. Jetzt wird der Maler und Bildhauer Markus Lüpertz 75 Jahre alt.
Der Künstler, der sich lieben würde
Markus Lüpertz, langjähriger Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, lächelt bei einer Vernissage in Düsseldorf. Das Porträt entstand 2006. Das Etikett "Malerfürst" möchte er heute nicht mehr tragen. Damals hielt er seinen Kritikern entgegen: "Ich würde mich lieben, wenn ich mir begegnen würde."