Marsroboter 'Beagle 2' wieder da
16. Januar 2015Die Geschichte der europäischen Raumfahrt muss in Teilen umgeschrieben werden: Der seit Dezember 2003 verschollene Roboter 'Beagle 2' hat die Landung auf dem Mars entgegen bisherigen Annahmen doch geschafft, als erste Raumsonde aus Europa. (Das Artikelbild zeigt eine Computersimulation von 'Beagle 2' auf dem Mars).
Eine Sonde der US-Raumfahrtbehörde NASA hat Bilder des verschollenen Roboters auf dem Mars gemacht und zur Erde gefunkt, wie die Europäische Weltraumbehörde ESA jetzt nach der Auswertung der Aufnahmen mitteilte. 'Beagle 2' war Teil einer Marsmission der ESA und auf dem Weg zum Nachbarplaneten der Erde vor gut elf Jahren spurlos verschwunden.
Wochen später hatte die ESA die britische Sonde offiziell für verloren erklärt. Experten glaubten lange, der 60 Millionen Euro teure Roboter sei möglicherweise zu schnell unterwegs gewesen und auf der Oberfläche des roten Planeten zerschellt.
Technischer Defekt
Die NASA-Bilder aus den Jahren 2013 und 2014 zeigen, dass 'Beagle 2' - benannt nach dem berühmtem Entdeckerschiff 'HMS Beagle' des britischen Naturforschers Charles Darwin - bei der Landung auf dem Mars offenbar kaum beschädigt worden ist. Lediglich ein technischer Defekt habe wohl verhindert, dass das Gerät mit der Erde kommunizierte, sagte Mark Sims von der Universität Leicester, der das 'Beagle 2'- Projekt geleitet hatte, auf einer Pressekonferenz in London. 'Beagle 2' konnte seine Solarpanele nicht vollständig aufklappen. Dadurch war keine Funkverbindung mit der Antenne des Roboters möglich.
Zumindest sei nun klar, dass die Mission "kein völliger Fehlschlag" gewesen sei, wie vor elf Jahren noch angenommen, resumierte ESA-Chef Jean-Jacques Dordain in Paris: "Wenigsten gab es eine Landung auf dem Mars". Allerdings sehen die Experten keine Möglichkeit, 'Beagle 2' wiederzubeleben und von ihm gespeicherte Daten zu bergen.Der Roboter war von britischen Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit dem europäischen Raumfahrtunternehmen EADS Astrium konstruiert worden. Er sollte auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen.
wl/haz (dpa, afp)