Marvels "Eternals": Comic-Action von Chloé Zhao
Der neue Marvel-Film "Eternals" mit Angelina Jolie, Salma Hayek, Gemma Chan und Bryan Tyree Henry punktet durch Diversität. Aber manchen missfällt das.
"Eternals" - der vielfältigste unter den Marvel-Filmen
Die "Eternals" ("Die Ewigen") sind eine Gruppe kosmischer Humanoider, die seit Tausenden von Jahren auf der Erde weilen, um die Menschheit vor ihren bösen Gegenspielern, den "Deviants", zu beschützen. Der Film von Oscar-Preisträgerin Chloé Zhao wartet dabei mit einem vielfältigen Cast auf: darunter einem schwulen Paar samt Sohn und der ersten gehörlosen Superheldin im Marvel-Universum.
Schlechte Bewertungen nach schwulem Kuss
Einer der "Ewigen" ist Phastos (Brian Tyree Henry, Foto). Die Figur lebt in einer homosexuellen Ehe mit Ben - verkörpert von dem libanesischen Schauspieler Haaz Sleiman - und hat mit diesem einen Sohn. Ein Filmkuss der beiden führte dazu, dass hunderte Nutzer dem Film auf der Seite der Internet Movie Database (IMDB) nur einen Stern gaben. IMDB reagierte und deaktivierte die Bewertungsfunktion.
Arabische Länder verbieten "Eternals"
Der Kuss zwischen zwei Männern spaltet: Die einen loben den LGBTQ-freundlichen Film, in manchen Ländern aber wird der Streifen erst gar nicht gezeigt. Zum Beispiel in Saudi-Arabien, Katar und Kuwait, weil Disney es ablehnte, den Kuss rauszuschneiden. In Saudi-Arabien werden homosexuelle Handlungen mit der Todesstrafe geahndet, in Katar und Kuwait mit bis zu sieben Jahren Gefängnis.
Neue Zeichensprache
Lauren Ridloff ist die erste gehörlose Schauspielerin in der Rolle einer Marvel-Superheldin. Der Online-Publikation "TechRadar" verriet sie, sie habe daran mitgewirkt, speziell für den Film eine völlig neue Zeichensprache zu entwickeln. Sie wurde erfunden, damit ihre Figur Makkari die Namen ihrer Eternal-Kollegen gebärden kann. Denn die gibt es in der amerikanischen Zeichensprache so nicht.
Große Rolle für Gemma Chan
Die britische Schauspielerin Gemma Chan, Tochter eines Hongkongers und einer Chinesin, verkörpert keine geringere als die Eternal-Anführerin Sersi, hier zu sehen mit ihrem Partner Ikaris (Richard Madden). Ein unbeschriebenes Blatt ist Gemma Chan keineswegs. Sie spielte auch in Blockbustern wie "Captain Marvel" oder "Transformers" mit.
Wenn das Alter nur eine Zahl ist
Als Salma Hayek von Marvel für den Film angefragt wurde, zögerte sie zuerst. Als sie aber hörte, dass Chloé Zhao Regie führt, sagte sie sofort zu. "Stell dir vor, du bist 50 und bekommst einen Anruf von dieser Regisseurin, die du absolut toll findest und die sagt: 'Du wirst eine Superheldin sein'", erklärte sie dem Magazin "EW.com". Hayek spielt Ajak, die weise, einstige Anführerin der "Eternals".
Marvel meets Bollywood
Der pakistanisch-amerikanische Schauspieler Kumail Nanjiani schlüpfte für "Eternal" in die Rolle des Kingo und verkörpert den ersten südasiatischen Helden in einem Marvel-Film. Nachdem sich Kingo als erfolgreicher Bollywood-Filmstar unter die Erdbewohner mischt, darf sich das Kinopublikum sogar auf eine Tanzszene freuen.
Eine Altbekannte im Action-Geschäft
Mit Action-Rollen wie der der Lara Croft in den "Tomb Raider"-Filmen bewies Angelina Jolie bereits, dass sie das Genre drauf hat. In "Eternals" spielt sie nun die akrobatische Thena. Trotz ihrer Erfahrung überließ die 46-Jährige jedoch nichts dem Zufall. Zur Vorbereitung auf ihre Rolle nahm Jolie Ballett-Training und ließ sich zeigen, wie man mit verschiedenen Waffen umgeht.
Zu gewollt?
Während die einen "Eternals" für seine Diversität auf vielen Ebenen, darunter für seine LGBTQ-Freundlichkeit, feiern, kritisierten ihn andere User noch vor dem Kinostart als "zu woke" - zu gewollt divers. Auch dieser Action-Comic musste sich schon vor der Premiere im Oktober mit dem "Review Bombing" auseinandersetzen, den negativen Bewertungen von noch nicht veröffentlichten Medieninhalten.