Massenprotest nach Anschlag auf junge Aktivistin
15. Oktober 2012Auf Yousufzai und zwei Klassenkameradinnen war am Dienstag auf dem Nachhauseweg von der Schule gezielt geschossen worden. Yousufzai wurde bei dem Anschlag in der Stadt Mingora im Swat-Tal schwer verwundet. Sie war durch die Schüsse am Kopf verletzt worden.
Zu der Tat bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Die Demonstranten, die sich in Karachi versammelten, trugen Bilder von Yousufzai und lobten ihren Mut. Sie hatte Bildungsmöglichkeiten für Mädchen gefordert und militante Gruppen kritisiert.
Karsai: Eine abscheuliche Tat
Auch der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Anschlag im Nachbarland und schickte Briefe an führende pakistanische Geistliche und Politiker. Es sei ein abscheuliches Vorkommnis, mit dem man sich ernsthaft befassen müsse, heißt es in einer Mitteilung Karsais. Afghanistan und Pakistan müssten im Kampf gegen Extremismus und Terrorismus zusammenarbeiten.
Die 14-jährigen Yousufzai wurde am Montagmorgen zur Weiterbehandlung nach Großbritannien geflogen. Wie das pakistanische Militär mitteilte, wurde das Mädchen mit einem von den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Verfügung gestellten Sanitätsflugzeugs dorthin gebracht. Die Jugendliche benötige eine längere Behandlung, um sich körperlich und seelisch von dem Anschlag zu erholen, hieß es.
Ausgezeichnet mit dem pakistanischen Menschenrechtspreis
2011 zählte Yousufzai zu den Nominierten für den Internationalen Kinder-Friedenspreis. Schon zwei Jahre zuvor hatte sie von sich reden gemacht. Damals hatte sie als Bloggerin für die britische BBC über das Vorgehen islamistischer Milizen berichtet. Dafür wurde sie mit dem pakistanischen Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
Die pakistanischen Behörden haben unterdessen eine Belohnung von 100.000 Dollar für Hinweise versprochen, die zur Festnahme der Angreifer führen. Die Polizei teilte mit, mindestens drei Menschen, die mit der Attacke in Verbindung stehen, seien festgenommen worden.
haz/re/wl (rtr, kna, afp, dapd)