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Rechtspopulisten laden zum Tanz

25. Januar 2014

Die Sperrzone um die Wiener Hofburg ist größer als beim Besuch von US-Präsident Bush 2006. Wenn die rechte FPÖ zum Tanz bittet, geht das nur unter dem Schutz von einem Polizei-Großaufgebot.

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Wien - "Akademikerball" 2014
Bild: Reuters

Etwa 6000 Menschen haben in der österreichischen Hauptstadt teils gewalttätig gegen den von der rechten FPÖ veranstalteten sogenannten "Akademikerball" protestiert. Mehrere Polizeibeamte wurden nach Angaben der Behörden verletzt, es kam zu Festnahmen. Die Sachbeschädigungen unter anderem durch Brandsätze seien erheblich, sagte ein Polizeisprecher. Mit mehreren Bussen waren Demonstranten auch aus Deutschland angereist.

Riesige Sperrzone erfasst auch Teile der Stadt

Ein Großaufgebot der Polizei von 2000 Beamten hatte den Ball und seine Gäste geschützt. Rund um die Hofburg war angesichts von Ausschreitungen im Vorjahr ein Versammlungsverbot ausgesprochen worden. Das Vermummungsverbot galt sogar für viele Teile der Stadt. Die eigentliche Sperrzone war größer als 2006 beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Georg Bush. Journalisten und Medienverbände hatten gegen eingeschränkte Arbeitsbedingungen protestiert.

Wien - "Akademikerball"
Wie schon im Vorjahr protestierten Tausende gegen den scheinbar harmlosen "Akademikerball"Bild: Reuters

FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache sowie die anderen Gäste schafften es laut Polizei, unbehelligt in die Festräume zu gelangen. Der "Akademikerball", der unter dieser Bezeichnung erstmals im vergangenen Jahr stattfand, ist die Nachfolge-Veranstaltung des Balls der Burschenschaften. Dieser durfte nicht mehr in der Wiener Hofburg stattfinden. Der FPÖ könne dagegen die Nutzung der Hofburg für Festivitäten nicht verboten werden, hieß es.

Drittgrößte Partei im Wiener Parlament

Die Freiheitliche Partei Österreichs hatte bei den Parlamentswahlen im September 20,5 Prozent der Stimmen erhalten und war damit drittstärkste Kraft geworden. An der von der FPÖ ausgerichteten Ballnacht hatte vor zwei Jahren auch die Chefin der rechtsextremen französischen Partei Front National, Marine Le Pen, teilgenommen - was auch in Frankreich für eine öffentliche Debatte sorgte.

haz/nis (dpa, afp)