Max goes Istanbul
In Jeans und mit schütterem Haupthaar stand er auf der Bühne - und stach dennoch alle konkurrierenden Promi-Bands aus.
Bis vor wenigen Monaten kannte noch niemand den schüchternen Jungen aus Waldshut bei Freiburg. Heute ist der 22-jährige Max einer der bekanntesten deutschen Sänger. Alles begann, als er aus Hunderten von Bewerbern in der TV-Show von Komiker Stefan Raab für den deutschen Vorentscheid ausgewählt wurde. In Berlin stimmten dann überragende 92 Prozent der Deutschen per Telefon für ihn.
Max ist der erste deutsche Eurovision-Teilnehmer, der im Fernsehen gecastet wurde. Die Rechnung ging auf, innerhalb von nur einer Woche stürmte er mit dem von Stefan Raab geschriebenen und produzierten Song "Can’t wait until tonight" an die Spitze der deutschen Single-Charts.
Erst Abitur - dann Eurovision
Trotz des riesigen Erfolgs ist Max auf dem Boden geblieben. Bis zum Finale in Istanbul hat er alle Termine abgesagt. Denn der Schüler will erst einmal für das Abitur büffeln, das er noch vor dem Eurovision Song Contest bestehen will. Witzeleien von Raab, dass es mit 22 auch mal Zeit werde, bringen ihn nicht aus der Ruhe. Auch auf der Bühne wirkt der Schwarzwälder eher zurückhaltend. Mit stets geschlossenen Augen singt er auf einem Stuhl seine Soul-Ballade. Show-Gehabe mag Max nicht, er setzt allein auf seine rauchige Stimme. Auch auf Äußerlichkeiten legt er keinen großen Wert. Seine Markenzeichen sind ein schwarzer Rollkragenpulli, zusammengewachsene Augenbrauen und schütteres Haar.
Gesangsunterricht hatte Max nie, aber er singt, seit er sechs Jahre alt ist. Er hat in Freiburg die Jazz & Rock-Schule besucht und spielt Schlagzeug. Ob sein Talent ausreicht, wird sich am 15. Mai in Istanbul zeigen. Hoffentlich heißt es dann: "Germany: twelve points!"