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Mazedonien baut zweiten Grenzzaun

8. Februar 2016

Er entsteht fünf Meter hinter dem Zaun, der im November an der Grenze zu Griechenland hochgezogen worden war. Die Regierung in Athen steht seit Langem in der Kritik, die EU-Außengrenze nicht genügend zu schützen.

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Mazedonische Soldaten bauen an einem Zaun (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/G. Licovski

Mazedonische Soldaten haben in der Nähe der Grenzstadt Gevgelija begonnen, direkt bei der bestehenden Grenzsperre einen neuen Maschendrahtzaun mit aufgesetztem Stacheldraht zu errichten. "Die Botschaft an die Migranten lautet: Geben Sie es auf, die Grenze illegal zu überqueren", sagte ein Offizier. Wie einheimische Medien berichten, soll der neue Zaun 37 Kilometer lang werden.

Seit November lässt der kleine Balkanstaat nur Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan ins Land, weil sie Aussicht auf Asyl in Deutschland oder anderen EU-Ländern haben. Trotzdem versuchen Flüchtlinge aus anderen Ländern, aus Griechenland kommend durch Mazedonien weiter Richtung Nordwesten zu gelangen.

Sebastian Kurz in Amsterdam (Foto: dpa)
Österreichs Außenminister Kurz sucht Verbündete für neue GrenzschutzprojekteBild: picture-alliance/abaca

Griechenland steht seit Monaten unter Druck, weil der Großteil der über die Türkei kommenden Flüchtlinge ungehindert über den Balkan Richtung Österreich, Deutschland und Schweden weiterreisen kann. Die meisten von ihnen kommen über Mazedonien. Im vergangenen Jahr waren es 700.000 Menschen und im Januar nochmals 50.000 Flüchtlinge.

Infografik Flüchtlingsroute und Grenzkontrollen im Schengen-Raum Deutsch

Österreichs Außenminister auf Balkantour

Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz startete derweil in Sarajevo eine Reise durch mehrere Balkanländer. Offensichtlich geht es dabei um Überlegungen seines Landes, die mazedonisch-griechische Grenze von EU-Polizisten und -Soldaten schützen zu lassen.

Die Regierung in Wien hatte wiederholt Griechenland aufgefordert, seine Schengen-Außengrenze zur Türkei effektiver zu sichern. Wenn das nicht geschehen sollte, könnte der Plan B mit der verstärkten Grenzsicherung in Mazedonien umgesetzt werden.

Wenn es Griechenland nicht schaffe, die Außengrenze zur Türkei zu sichern, müsse dies auf dem Balkan erfolgen - "mit Slowenien, mit Kroatien, mit Serbien, mit Mazedonien", hatte Kurz bei einem Außenministertreffen am Samstag in Amsterdam gesagt. Zudem kritisierte er, bei der griechischen Regierung gebe es noch immer kein Bewusstsein dafür, "wie ernst die Situation bei uns in den Zielländern ist".

uh/jj (dpa, afp)